Brief und Umschlag in/auf einem Papier mit schwarzem Vordruck mit Linien für Text sowie Hinweis auf Kriegsgefangenenpost aus Frankreich - Brief wird auf der Innenseite verfasst, Papier zusammengeklappt und auf Außenseite Adressen für Empfänger und Adressaten angebracht.
Text des Briefes: "28.12.47. // Meine liebe Inge! // Am Freitag um 2.30 Uhr sind von hier je // ein Transport in die Ami. + R. Zone abge- // fahren. Und mit Ihnen all`meine // Kameraden. U. a. auch mein bester + // treuester Kamerad Rudi. Nun bin // ich alleine. Am 8.1. soll nun mein // Transport in die Br. Zone gehen. Also // noch 12 Tage! Eigentlich eine kurze // Zeit. Wenn man aber sowie ich, // keine Arbeit hat, und nur auf den // Tag der Freiheit wartet, eine lange // Zeit - Zum Nachdenken habe // ich ja viel Zeit. Und so male ich mir // in Gedanken meine Heimkehr aus. // Wie + in welcher Umgebung werde ich // Dich vorfinden. Wie werden wir beide // uns gegenüber stehen. Du ein Mädel // in einer schweren Zeit aus der Heimat // vertrieben. Hast aber einen Beruf. Ich /// dagegen in derselben schweren Zeit // fern von Deutschland; fast 7 Jahre // in der Fremde als Soldat + Gefange- // ner gelebt. Manchmal fürchte // ich mich fast vor ein Wiederseh`n // mit Dir. Ich könnten vielleicht etwas // verkehrt machen. Denn ich weiß ja // nicht wie Du gelebt hast. Die paar // Tage die ich mit Dir in Kbg. verleben // durfte, gehören immer noch mit zu // meinen schönsten. Ob es wohl noch ein- // mal so werden wird? Ich hoffe + wünsche ja von ganzem Herzen, daß unserer // beider Pläne + Wünsche in Erfüllung // gehen mögen. - Wenn Du diese Zeilen // in der Hand hälst, bin ich in eini- // gen Tagen bei Dir. Dann können // wir uns all`das sagen, was man // einem offenen Brief nicht gerne anver- // traut. Es grüßt Dich von ganzem Herzen // Dein Theo. // Schönen Gruß Deinen lb. Eltern.".
