Der Brühl vor dem Schlossberg auf der der Stadt Quedlinburg abgewandten Seite war ursprünglich ein Waldgebiet, das zum St. Wipertistift gehörte. Seit dem 17. Jahrhundert sind gartenkünstlerische Gestaltungen bekannt, die die Äbtissinnen durchführten. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss kam der Brühl an die Stadt und ihre Bürger nahmen fortan die Gestaltung der Anlagen in die Hand. Der als Ausflugs- und Spazierort beliebte Park ermöglicht einen Blick auf den Schlossberg von Südwesten. Der Zeichner Breton hat in diesem Park auch das bekannte Klopstock-Denkmal gezeichnet, 1831 nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels errichtet.
Leider ist über diesen Zeichner nichts herauszufinden. Da sein Wohnort nicht bekannt ist, ist eine vertiefende Recherche nicht möglich. Sicher ist wohl nur, dass er kein ausgebildeter Künstler war, sondern eher zu seinem Vergnügen zeichnete. Die 19 für die Sammlung der Schloß Wernigerode GmbH erworbenen Ansichten mögen während einer Harzwanderung entstanden sein, sie datieren aus dem Zeitraum vom 4. bis 20. August 1868.
Die kleine Reisezeichnung ist bezeichnet mit brauner Feder in der Darstellung li. u. "Breton" (mit accent circonflexe), re. u. "5. 8. 68". Anschließend ist das Blatt vom Zeichner auf dünnes Maschinenpapier geklebt und auf diesem bezeichnet mit derselben Handschrift "Schloss Quedlinburg / vom Brühl aus gesehen".