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Damenschaftstiefel, Volkspolizei der DDR

Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg Arbeitsschuhe Damenschuhe [VI 3725 a.b.c. D]
Damenschaftstiefel der Volkspolizei der DDR (Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg / Heidi Stecker (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Das schwarze Paar Damenschaftstiefel aus Rindbox im Originalkarton ist neuwertig. Eine 1,0 cm breite Lasche wurde über die hintere Fersennaht gesteppt. Am Schaft des Schlüpfstiefels löst sich Farbe ab. Eine Fersenverstärkung ist unsichtbar eingearbeitet. Das weiße, textile Innenfutter ist fellartig (Krimmer?) und am Einstieg mit weißem, leicht genarbtem Leder tief eingefasst, darauf stehen die Größen 26 ½, 6 ½ gedruckt, zusätzlich wurde MdI (Ministerium des Innern?) II/0 aufgestempelt. Die textile Decksohle ist eingelegt. Die schwarze Gummiformsohle mit Rahmennaht ist geklebt. Die schwarze Laufsohle hat einen Rutschschutz. Unter Ballen und Ferse ist sie mit einem Rutschschutz ausgestattet. Der angeraute Absatz ist 2,3 cm hoch. Der originale Schuhkarton trägt einen Aufkleber mit Material- und Technikangaben (Rindbox, Porosohle/Malipol, Rahmenarbeit, Art.-Nr. 1025 C) und die Bezeichnung „Damen-Schaftstiefel“.
Malipol“ steht für Polfadenverarbeitung aus der Gruppe der Malimo-Produkte, dem Markennamen des textilen Fertigfabrikats, das seit den 1950er Jahren auf Grundlage eines von Heinrich Mauersberger entwickelten Nähwirkverfahrens mit drei Fadensystemen zunächst in der DDR hergestellt wird. Zur besseren internationalen Vermarktung wurden Kurzworte nach der Formel „Mali-“ für den Namen des Erfinders Mauersberger und Limbach-Oberfrohna, Mauersbergers Wohnort, plus Kurzform der jeweils herzustellenden Stoffart gebildet (Kemter 1961, S. 14/15; Wünsch 2008, S. 136). Die Porosohle, eine Filzlaufsohle, ist mit einer leichten 3-mm-Gummisohle beklebt. Im Gegensatz zur reinen Filzsohle bietet die Porosohle eine geringere Rutschgefahr, ist strapazierfähig, leicht und hinterlässt keine Streifen auf dem Fußboden.
Die Stiefel wurden vom Weißenfelser Bürgerverein Kloster St. Claren e. V. geschenkt. Der Gebäudekomplex in der Weißenfelser Altstadt wurde 1301 gebaut und auf den Namen der Heiligen Clara geweiht. Es beherbergte u. a. ab 1837 das königliche Lehrerbildungsseminar, das erste Museum der Stadt, die Stadtbibliothek und war viele Jahrzehnte die zentrale Polizei-Dienststelle des Kreises und der Stadt Weißenfels. Wurden die Stiefel deshalb dort möglicherweise gefunden?

Material/Technik

Rindbox, Porosohle/Malipol, Gummi, Textil, geklebt, genäht

Maße

L 27,2 cm; B max. 9,0 cm, H max. 34,0 cm

Literatur

  • Dieter Schulze (2006): Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichten – Aufgaben – Uniformen. Berlin
  • Heinz Kemter (1961): Malimo, Maliwatt, Malipol. Fachbuchverlag Leipzig
  • Ines Wünsch (2008): Lexikon Wirkerei und Strickerei. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main
Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Objekt aus: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

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