Dargestellt ist der Hüttenort Mägdesprung von Süden über den nicht mehr existierenden Neuen Teich, der 1828-1830 für den Betrieb der Eisenhütte angelegt wurde. Die Anfänge der Verhüttung von Silber und Eisen reichen hier bis in das Ende des Dreißigjährigen Krieges zurück, im ausgehenden 18. Jahrhundert erlebte die Eisenverhüttung durch die Grube Tilkerode mit guten Vorkommen einen Aufschwung und der Eisenguss aus Mägdesprung wurde zu einem Markenzeichen. Die Ansicht führt in die Blütezeit zurück. Mittelpunkt der Darstellung ist der Obelisk. Er wurde 1812 von Herzog Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg zur dankbaren Erinnerung an seinen Vater, Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg (1735–1796), feierlich eingeweiht und durch die Reisehandbücher bald als Wahrzeichen von Mägdesprung im Selketal aufgefasst. Weitere gusseiserne Denkmäler folgten. Den Hauptplatz links davon bestimmt das heute in bedauernswertem Zustand existierende Verwaltungsgebäude mit barockem Dach und Turm. Es wurde 1781 errichtet. Die Darstellung ist nicht auf eine Originalzeichnung zurück zu führen, benutzt wurde eine der vielen druckgraphischen Vorlagen dieses Motivs.
Die Ansicht stammt aus einem Buch, wie die Abrißkante oben zeigt. Sie ist bezeichnet re. u. "in Stahl gest. v. J. Hausheer", Mi. u. "Der Mägdesprung", re. u. "Eigenthum des Verlegers". Sie stammt aus: Borussia. 60 Ansichten Preußischer Städte, Burgen und Klöster in Stahl gestochen bei Finke, Hauseer, Schulin und Andere, Berlin bei A. Hübenthal & Comp.
Das Blatt kam 2019 mit der Schenkung der Sammlung Bürger an die Schloß Wernigerode GmbH.
