Das erste Kriegslied Gleims entstand, noch bevor der erste französische Soldat auf dem Halberstädter Domplatz aufmarschiert war. Die meisten weiteren wurden geschrieben in einer Zeit ständiger Bedrohung insbesondere durch das französische Heer und zeitweiliger ärgster Bedrückung. Am 1. September 1757 rückte erstmals ein französisches Freikorps für kurze Zeit in die Stadt ein. Das herbeigerufene Heer Herzog Ferdinands von Braunschweig-Bevern vertrieb dieses Korps, wich aber seinerseits vor dem französischen Hauptheer unter dem Herzog von Richelieu, das am 28. September in Fürstentum und Stadt Halberstadt einrückte und für einige Wochen in der Umgebung lagerte. Für die Bevölkerung bedeutete dies Einquartierung (von der Gleim durch günstige Fügungen verschont blieb), Abgaben, Teuerung, Unzucht. Die Besatzer erhoben die gewaltige Summe von 200 000 Talern als Kriegskontribution, die die Stadt nur zu einem Drittel aufbringen konnte. Die verbleibenden zwei Drittel sollten in Raten abbezahlt werden.
Die Karte ist Teil des Werks: Camps Topographiques De La Campagne De MDCCLVII, En Westphalie Commencée par Mr. le Maréchal d’Estre’es, continuée par Mr. le Duc de Richelieu, & finie par Mgr. le Comte de Clermont: Avec Le Journal De Ses Operations, & quelques autres Morceaux fort curieux. La Haye 1760
Vorlagenerstellung: Du Bois
