Auf kleinem später beschnittenen Blatt findet sich eine in der Architektur sorgfältig ausgeführte Studienzeichnung von Elise Crola. Dargestellt ist die Theobaldikapelle bei Wernigerode. Die zwei Eichen links sind anders als die Architektur nur schematisch angedeutet, im Vordergrund gibt ein großes Steinkreuz die Nutzung als Kirchhof an. Der interessante mittelalterliche Kirchenbau mit der reichen Ausstattung unterhalb des Schloßberges Wernigerode ist bis heute ein beliebtes Motiv der Künstler.
Das Blatt ist alt beschnitten und auf Karton geklebt und in der Darstellung re. u. bezeichnet "Wernigerode", re. daneben mit anderem Bleistift "E. C.". Elise Crola, geb. Fränkel, verehelichte Weyher, war eine Berliner Zeichnerin, die in zweiter Ehe 1840 den Maler Georg Heinrich Crola heiratete und mit diesem bald darauf nach Ilsenburg zog. Ilsenburg wurde ein Malerort und gewann unter dem Einfluss des Künstlerpaares künstlerische Ausstrahlung, sie prägten das geistig-kulturelle Leben der Stadt bis zu ihrem Tode 1878 und 1879. Auch wohltätig war Elise Crola tätig. Ihr künstlerisches Talent war herausragend, kein geringerer als Wilhelm Schadow hatte in Berlin den Eltern die künstlerische Ausbildung ihrer Tochter geraten. Ihr verstreutes, aber durchaus umfangreiches zeichnerisches Werk bedarf der wissenschaftlichen Aufarbeitung.
Mit der Schenkung der Sammlung Bürger gelangte die Zeichnung an die Schloß Wernigerode GmbH.