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Mutter Leo auf Treppe

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) [MOSPh04648/b]
Mutter Leo auf Treppe (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
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Description

Zur Werkgruppe “Menschen
Eine umfangreiche Gruppe in Gerda Leos Werk bilden fotografische Porträts. In ihren freien Fotografien experimentierte sie auch über konventionelle Sehgewohnheiten hinaus. Die Bildnisse ihrer Familie, aus dem Freundeskreis oder im Umfeld ihres Studiums an der “Burg“ reichen von en face-Darstellungen bis hin zum verlorenen Profil und zeigen Situationen oder Inszenierungen, in Innen- oder Außenaufnahmen. Einige stilistische und kompositorische Mittel finden sich immer wieder: Tageslicht fällt meist als starkes Seitenlicht auf die Gesichter, so dass, vor allem bei en face-Darstellungen, eine Gesichtshälfte im Dunkel bleibt. Zudem sind die Portraitierten häufig knapp ins Format gesetzt, bis hin zum Anschnitt, oft vor nicht näher definierbarem, hellen oder dunklen Hintergrund. Diese Elemente ihrer Bildsprache finden sich schließlich auch in anderen Sujets wieder, etwa bei Pflanzen- oder Sachaufnahmen. Gerda Leos Aussage: “Man nimmt nur auf, was schon in einem drin ist.“ wird hier visuell nachvollziehbar (zit. n. Staatliche Galerie Moritzburg (Hrsg.), Gerda Leo. Photographien 1926–1932, Leipzig 1994, S. 75).

Zum MotivMutter Leo auf Treppe
Eine lange Steintreppe mit Brüstung diente Gerda Leo in dieser Fotografie als Bühne für ein Ganzkörperportrait ihrer Mutter, die noch sehr weit oben auf der Treppe steht. Die Fotografin stand oder vielmehr hockte am unteren Ende auf der Treppe, um in Froschperspektive nach oben den Auslöser zu drücken. So scheint die Treppe in den wolkenlosen Himmel zu führen. Die Sonneneinstrahlung sorgt für ein reizvolles Schattenspiel auf den Stufen und der Brüstung. Die Stufen bilden parallel verlaufende, horizontale Linien, die durch die Absätze, durch optische Verschiebungen durchbrochen werden. Zusammen mit den Diagonalen der Treppenbrüstung gelang es Gerda Leo die grafische Struktur der Steinarchitektur sichtbar zu machen. In einen dicken Mantel gehüllt, Hut auf dem Kopf, steht Margarethe Leo von der Linse zu weit entfernt, um tatsächlich erkennbar zu sein. So zeichnete Gerda Leo hier nicht ein Bildnis der eigenen Mutter, sondern ein Portrait der Treppe. Visuell nimmt sie dabei Bezug auf den Film "Panzerkreuzer Potemkin“, 1925, des russischen Regisseurs Sergei Eisenstein. Berühmt für seine Strategie der Attraktionsmontage, erhält darin die Hafentreppe von Odessa einen zentralen Auftritt, mit dem Ziel, Affektreaktionen bei den Schauenden hervorzurufen. Die berühmt gewordene Szene auf der Treppe wurde vielfach kopiert und zitiert – hier findet sie bei Gerda Leo ihren visuellen Wiederhall.

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technique

Silbergelatine

Measurements

58 x 55 mm

Literature

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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