Dargestellt ist der zerstörte Bergfried und Teile des Palas der Burg Rothenburg aus südlicher Richtung. Im Vordergrund schlängelt sich auf den Burgberg hinauf, einige Hütten ducken sich vor der Burg, hier finden sich Tische und Bänke eines Ausschanks. Zahlreiche Spaziergänger und Gäste, insgesamt über 20 Personen, finden sich im Vordergrund verteilt. Sie bezeugen den großen Zuspruch, den diese mit der Sagenwelt des Kyffhäuser und der Zeit der nationalen Besinnung im frühen 19. Jahrhundert verknüpfte Bauwerk hatte - und zwar unter Studenten, Burschenschaftlern und Turnern, deren Verbindungen bis weit in die bürgerliche Mitte der Gesellschaft reichten. Der rote Stein, mit welchem die Burg errichtet wurde, verlieh ihr noch zusätzliche Bedeutung; er gab ihr auch den Namen.
Der Stahlstich ist von zwei Linien als Balken gerahmt und darunter bezeichnet li. u. "W. Ripe del.", re. u. "A. Schule sc.", Mi. u. "Die Rotehnburg. / Druck u. Verlag v. Ed. Brückner in Goslar.". Das Blatt ist Nr. 69 der Harzansichten, die ab 1853 mit zunächst 24 Blatt erschienen und schrittweise vermehrt wurden. Eine genaue Datierung ist daher schwierig. Diese Ansicht ist noch nicht im Geleitsmann durch den Harz von August Ey (1854 erschienen) enthalten.
Mit der Schenkung der Sammlung Bürger gelangte dieses Blatt 2019 an die Schloß Wernigerode GmbH.
