Dr. Arnold Erlenbach (*26. März 1868 in Nürnberg bis 26. August 1938 in München) war ein jüdischer Chemiker und Leiter der Farbenfabrik Wolfen. Erlenbach stammt aus einer angesehenen Nürnberger Kaufmannsfamilie. Nach seiner schulischen Ausbildung ging er 1885 an die Universität Straßburg, wo er bereits im Alter von 21 Jahren promovierte. Erlenbach assistierte anschließend verschiedenen Professoren in deren Laboratorien, bevor er 1891 zum Militär eingezogen wurde. Nach dem Militärdienst fand er Anstellung in der Firma Th. Goldschmidt in Essen. Dort war Erlenbach bis 1896 tätig. Im Sommer des gleichen Jahres trat er in den Dienst der Agfa. Nachdem er an verschiedenen Agfa-Standorten tätig war, erfolgte im Jahre 1901 die Entsendung nach Greppin. Dort war er maßgeblich am Ausbau der hiesigen Chemie und seiner Werke beteiligt. In der Bitterfeld-Wolfener Industrieregion machte Erlenbach weitere beruflich Karriere. 1909 wurde er zum Prokuristen und Mitglied der Subdirektion ernannt, ab 1913 war er stellvertretendes Vorstandsmitglied. Als der 1. Weltkrieg ausbrach meldete sich Erlenbach als Freiwilliger. In Ingolstadt wurde er mit verschiedenen militärischen Kommandos betraut. Die großen Aufgaben, die während der Kriegszeit in der Agfa im damaligen Interesse der Landesverteidigung erwachsen waren, machten die Anwesenheit von Dr. Erlenbach in Wolfen notwendig, und im Juli 1915 gelang es schließlich den Bemühungen des Vorstandes, seine Entlassung aus dem Heeresdienst durchzusetzen. 1918 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Vorstandsmitglied. Im 1. August 1921 feierte Dr. Erlenbach ein 25jähriges Dienstjubiläum fünf Jahre sein 30jähriges bei der Agfa. Ebenfalls 1926 wurde er zum Vorstandsmitglied der I. G. Farbindustrie AG berufen. Neben seiner Arbeit für die Chemieindustrie, zeigte sich Erlenbach auch für den Ausbau sozialer Infrastrukturen verantwortlich. Zahlreiche öffentliche Einrichtungen wurden auf sein Initiative hin errichtet.
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