museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Stiftung Händel-Haus Halle Hogarth, William (nach): The humours of an election (nach 1755)

Hogarth, William (nach): The humours of an election (nach 1755)

Vierteilige Serie nach dem Gemälde- und Graphikzyklus von William Hogarth von 1755)

[ 4 Objekte ]

Die Wahl, Blatt 1: Der Wahlschmaus

Diese anonyme Radierung entstand nach der Vorlage einer Graphik des britischen Malers und Grafikers William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat. Die Vorlage für das vorliegende Blatt schuf er zwischen 1755 und 1758. Das Blatt ist Teil einer Reihe von vier Bildern, in denen Hogarth die Bestechungsmethoden während des Wahlkampfes in England kritisiert. Auf diesem Blatt sieht man einen Wahlschmaus in einer Gaststube. Man sieht hier ein Wahlbankett der Liberalen, der Whigs, erkennbar an dem Wahlspruch auf einer Fahne links: "Freiheit und Loyalität". Der Schmaus gleicht einem wüsten Gelage, bei dem insgesamt 33 Personen anwesend sind. Zwei Tische stehen im Raum, Bänke und Stühle sind bereit gestellt worden. In der Mitte im Hintergrund sorgen drei Musikanten für die Unterhaltung der Gruppe. Am linken Tisch scheint es einigermaßen friedlich: der Schmaus ist beendet, da die Leute vor leeren Platten sitzen, nur einer hat eine Suppe vor sich stehen, die ihm den Schweiß auf die Stirn treibt. Alle anderen rauchen Pfeife, trinken Alkohol, lachen und umarmen sich, es gibt vereinzelt Handschläge und ganz links ein Kupplungsversuch, bei dem hinterrücks geklaut wird. Die meisten der Anwesenden merken nicht, was sich am rechten, runden Tisch abspielt: dort passiert im Prinzip das gleiche, wie links, nur die Gruppe hier wird gestört: durchs offene Fenster werden Gegenstände geworfen. Sie stammen von der Opposition, den Tories, man erkennt auf ihrer Fahne: "Freiheit und Wohlstand". Zwei Männer am Fenster haben bereits mit der Abwehr begonnen: einer links kippt Wasser zum Fenster hinaus, ein anderer weiter rechts hat sich einen Hocker geschnappt und ist im Begriff diesen hinauszuwerfen. Ein Mann am Tisch im Hintergrund wird gerade von einem Gegenstand am Hinterkopf getroffen, ein anderer vorn rechts im Vordergrund war gerade am Schreiben, als ihn ein Pflasterstein traf, er kippt nun gerade vom Stuhl nach hinten in die bereits entstandene Unordnung hinter ihm. Im Vordergrund in der Mitte wird ein Mann mit einer Kopfwunde behandelt. Ein weiterer Mann weiter rechts an der Spitze des Tisches ist scheinbar ohnmächtig, er hängt in seinem Stuhl, ein Mann neben ihm macht einen Aderlass und drückt ihm eine kalte Kompresse auf die Stirn. Dahinter steht ein Geistlicher zwischen zwei anderen, er schaut den Betrachter mit alarmiertem Blick an und hat die Hände zum Gebet gefaltet. Signatur: 51.

Die Wahl, Blatt 3: Die Abstimmung

Diese anonyme Radierung entstand nach einer Graphik des britischen Malers und Grafikers William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat. Die Vorlage für das vorliegende Blatt schuf er zwischen 1755 und 1758. Das Blatt ist Teil einer Reihe von vier Bildern, in denen Hogarth die Bestechungsmethoden während des Wahlkampfes in England kritisiert. Auf diesem Blatt geht es um die Abstimmung bei der Wahl. Man erkennt links eine große, teils überdachte Tribüne, die über eine Treppe erreichbar ist. Hinter einer Theke links sind wohl die Wahlhelfer versammelt und tragen die Stimmen der englischen Bürger zusammen. Ein Mann vorn links legt statt seiner Hand seinen Haken auf das Buch. Noch dazu hat er ein Holzbein. Etwas weiter rechts von ihm staut es sich auf der Treppe, dort stehen dicht gedrängt viele Menschen. Ein Wahlhelfer ist gerade dabei, die Stimme von einem Mann im Rohlstuhl abzunehmen, dieser scheint jedoch etwas wirr und bekommt von dem Mann, der ihn schiebt, hinter ihm etwas zugeflüstert, wohl Wahlbeeinflussung. Dahinter werden Kranke und fast tote Menschen auf die Tribüne gehievt, sogar ein Blinder wird unten am Treppenabsatz rechts zur Wahl geführt. Im Hintergrund in der Mitte wird auf der Tribüne schon angestoßen. Rechts im Hintergrund macht meine Kutsche aus, die kaputt ist, doch die Reiter, die die Kutsche ziehen, spielen Karten. Man erkennt dahinter noch eine Brücke, auf der viele Menschen unterwegs sind. Auf der Tribüne links unter der Verdachung steht ein Mann mit dem Rücken zum Betrachter und zeichnet mitten in der Menge das Porträt eines adelig wirkenden Herren ab, ob Hogarth sich da selbst ins Bild eingebracht hat? Signatur: 53.

Die Wahl, Blatt 2: Der Stimmenfang

Diese anonyme Radierung entstand nach einer Vorlage des britischen Malers und Grafikers William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat. Die Vorlage für das vorliegende Blatt schuf er zwischen 1755 und 1758. Das Blatt ist Teil einer Reihe von vier Bildern, in denen Hogarth die Bestechungsmethoden während des Wahlkampfes in England kritisiert. Das Blatt zeigt eine Straße. Im rechten Haus an der Straße scheint alles gut zu sein: ein Mann vor dem Haus bietet seine Waren und Schätze zwei Frauen auf einem Balkon über ihm an. Sie winken kichernd herunter. In einem Erker unten daneben wird tüchtig geschmaust. In einer Tür rechts am Blattrand hockt eine Magd und zählt Geld in ihrer Schürze. Über dem Verkäufer hängt an einem Galgen Wahlwerbung, die Wohlstand verspricht. Direkt darunter am Boden steht ein Mann, der zu beiden Seiten von Männern angesprochen wird, die ihm beide Taler als Bestechung zustecken. Linker Hand im Vordergrund sieht es nicht so rosig aus, zwei Gestalten, die das Leben gezeichnet hat, löschen ihren Frust mit Alkohol und betreiben Glücksspiel. Im Hintergrund links wird gerade Wahlwerbung aufgehangen, doch darunter tobt bereits der Tumult, es wird geprügelt und geschossen. Signatur: 52.

Die Wahl, Blatt 4: Der Triumph nach der Wahl

Diese anonyme Radierung entstand nach der Vorlage einer Graphik des britischen Malers und Grafikers William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat. Die Vorlage für das vorliegende Blatt schuf er zwischen 1755 und 1758. Das Blatt ist Teil einer Reihe von vier Bildern, in denen Hogarth die Bestechungsmethoden während des Wahlkampfes in England kritisiert. In diesem letzten Blatt steht der Sieger der Wahl fest. Man befindet sich auf der Straße, ein Zug an Menschen bewegt sich hinter einer Hausecke rechts hervor in den Vordergrund. Auf einem Stuhl wird ein Tory-Kandidat traditionell durch die Straßen getragen, doch er droht herab zu fallen, da einer seiner Träger von einem Schlagbügel versehentlich am Kopf getroffen wurde. Der Schlag wird von einem Bauern in der Mitte des Vordergrundes, der sogar Anhänger der Tories ist, geführt, er versucht eigentlich einen Anhänger der Whigs, der den Zug mit seinem Bären blockieren will, aus dem Weg zu räumen. Zusätzlich ist eine Horde Schweine in der Bildmitte auf der Flucht nach rechts. Hinter ihnen steckt ein Mann mit seinem Kopf in einem Bierfaß, neben sich seinen Humpen. Im Haus rechts sollen die Whig-Anhänger sein, die das Geschehen auf der Straße Aus den Fenstern oben beobachten. Unten marschieren gerade mehrere Deiner mit Mahlzeiten zur Tür herein. Davor rechts am Blattrand lehnt ein Mann mit nacktem Oberkörper am Geländer. Am rechten Blattrand oben auf einer Mauer hocken zwei Burschen und urinieren auf den Bären unten, um ihn zu reizen. Eine Frau etwas weiter links dahinter ist in Ohnmacht gefallen, eine Mohrin stützt sie und eine Frau vor ihr hält ihr Riechsalz unter die Nase. Signatur: 54.

[Stand der Information: ]