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Kreismuseum Jerichower Land, Genthin Grabinventar aus Schermen mit einem Gürtelhaken

Grabinventar aus Schermen mit einem Gürtelhaken

Zu dem eisenzeitlichen Grabinventar gehören eine Flasche mit Deckschale und ein eiserner Bandgürtelhaken. Die Objekte wurden 1898 durch Richard Stimming geborgen. Sie stammen aus einem Urnengräberfeld in Schermen bei Burg (Sachsen-Anhalt).

[ 3 Objekte ]

Flasche mit geometrischem Muster

Die großflächig ergänzte Flasche ist auf der Schulter mit geometrischen Linien- und Punktmustern verziert. Es finden sich eine horizontale Punktreihe, gefolgt von vier Horizontalrillen und abschließenden flachen Halbkreisen aus Rillen und Punktreihen. Zudem besitzt das bauchige Gefäß einen kleinen Bandhenkel auf der Schulter.

Konische Schale

Die unverzierte konische Schale mit eingezogenem Rand ist geklebt und stellenweise ergänzt. Sie diente als Deckschale auf einer Urne in Form einer Flasche. Sie besitzt einen Standboden. Im oberen Bereich finden sich senkrechte, durch Finger eingedrückte Rippen, die möglicherweise beim Herausarbeiten des Gefäßrandes entstanden sind.

Gürtelhaken

Der stark korrodierte Gürtelhaken ist in drei Teile zerbrochen, die während der Amtszeit von Otto Vogeler (1890-1950) auf einer Papptafel aufgenäht wurden. Möglicherweise handelt es sich um einen bandförmigen Gürtelhaken mit eingerollten Enden. Dieser Gürtelhaken-Typ findet sich im nördlichen Mittelelbegebiet vor allem während der späten Eisenzeit. In Mitteleuropa der vorrömischen Eisenzeit, insbesondere in Norddeutschlands Jastorf-Kultur, war der Gürtel ein Bestandteil der Tracht. Der Gürtel bestand aus organischem Material und Metallbesatz oder gänzlich aus Metallblech. Am häufigsten finden sich die Schließen der Gürtel, sog. Gürtelhaken, als Beigaben in Urnengräbern. Sie wurden aus Bronze oder Eisen hergestellt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Form der Gürtelhaken (Keiling 2008, 93-94).

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