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Museum Schloss Moritzburg Zeitz Japanische Exponate

Japanische Exponate

In der Objektgruppe befinden sich die Exponate aus allen Sammlungsgebieten, die mit Japan in Verbindung stehen, z.b. aus Japan kommen bzw. dort hergestellt wurden.

[ 4 Objekte ]

Japanisches Kurzschwert "Wakizashi"

Das Exponat besteht aus elf Teilen – Schwertklinge mit Angel, Scheide (Saya), Stichblatt (Tsuba), zwei Unterlegscheiben (Seppa), zwei Klingenzwingen (Habaki), einer Schwertzwinge (Fuchi), dem Griff (Tsuka), einem Dübel (Meguki) und dem Knauf (Kashira). Sowohl das Schwert als auch die Schwertscheide sind stark restaurierungsbedürftig. Die Stichwaffe hat eine sogenannte „buke-zukuri“-Montierung, d.h. es hat keine Trageringe für einen Koppel an der Schwertscheide und der Griff ist mit einem Seiden- oder Lederband umwickelt. Die Saya ist gefertigt aus Magnolienholz und mit schwarzbraunem glänzendem Lack überzogen. Zudem verfügt sie über einen Scheideneinsatz für eine Schwertnadel (Kogai). Es fehlen der Karpfenmaulartiger Einsatz an der Scheidenöffnung (Koiguchi) aus Metall, die verzierte Halterung für die Sageo (Kurigata) aus Horn oder Holz und die Sageo, ein gebundenes Band, welches zusammen mit der Kurigata verhindert, dass das Schwert durch den Gürtel hindurchrutscht. Die Klinge ist beschädigt und weißt deutliche Gebrauchsspuren auf. Sie hat eine für Kurzschwert typische geringe „torii“-Krümmung. Ihr Rücken (Mune) ist stumpfwinklig. Eine das Klingenblatt durchziehende „bo-hi“–Hohlkehle mit rundem Abschluss (Maru-dome) verringert das Gewicht der Klinge. Diese Hohlkehle wurde mit rotem Lack nachgezeichnet. Die lange Klingenspitze (o-Kissaki) hat gebogene Kanten, eine sogenannte „fukura-tsuku“-Ausführung. Die Schwertangel (Nakago) hat die Form eines Schiffsboden (Funa-gata). Die Angelspitze ist mit einer doppelten Schrägkante (Kuri-jiri oder Hira-yamagata) versehen. Normalweise finden sich auf der Angel Hinweise auf Herstellungsort, Schmied oder über die Schwertprüfung. Da das Eisen aber eine starke Oxidation aufweist, ist darüber nichts zu erfahren. Die Klingenzwingen aus Messing sind keilförmige Manschetten, welche die Klinge sichern. Darüber befinden sich die erste Unterlegscheibe, die Tsuba und darüber die zweite Unterlegscheibe. Beide Scheiben sind aus Messing. Die einfach gestaltete Tsuba dazwischen ist rund und aus Eisen, eine ehemalige Verzierung ist sehr schwach erkennbar. Der Griff besteht ebenfalls aus mehreren Materialien und Bestandteilen: die Schwertzwinge, einem durchgehenden Dübelloch (Mekugi-ana) mit Bambusdübel, einer rautenförmigen Seidenbandumwicklung, darunter umleimte Rochenhaut mit einer Aussparung für den fehlenden Griffzierrat (Menuki) und einem mit kleinen Sternen verziertem Knauf, der Kashira. Sowohl die Schwertzwinge als auch der Griffknauf bestehen aus einer speziellen Metalllegierung, dem Shakudo (dt. Rotkupfer).

Japanischer Weihrauchbrenner "Koro"

Der hier vorgestellte japanischer Koro, ein Weihrauchbrenner, ist ein Behälter zum Abbrennen von Räucherwerk bzw. -stäbchen. Er stammt aus Japan und wurde zwischen 1880 - 1890 hergestellt. Das Exponat ist in mehreren Teilen übereinander gegliedert. Auf einem hohen vierbeinigen Hocker, dessen Beine aus vier stilisierten Elefantenköpfen bestehen, verharren ebenfalls vier große dämonenhafte Wesen mit scharfen Klauen, wildem Haar und zwei Hörnern auf ihren Köpfen. Die namhaften „Oni“ tragen das eigentliche vasenförmige Weihrauchgefäß. Am Behältnis selbst, befinden sich zwei weitere „Oni“ als Handhaben. Diese Figuren sind in das Gefäß gesteckt und von innen fixiert. Der größte Teil des Gefäßes ist mit dem Rinzu-Muster verziert, eigentlich ein typisch japanisches, unendlich erscheinendes Seidenmuster – hier findet es sich aber in Bronze wieder. Ebenso ist der Koro mit unterschiedlichen Ornamenten aus der Pflanzen- und Mythenwelt geschmückt, u.a. mit Blumen und Drachen. Auf der untersten Plattform befindet sich Medaillenförmig ein Abbild eines sehr schön ausgearbeiteten Japanischen Drachens, der in sich verschlungen ist. Oben auf dem Deckel steht die Gestalt eines alten Mannes mit langem Bart. Seine Kleider sind mit einem Drachen vorn und mit Wind- und Wolkensymbolen verziert, auf dem Rücken zudem mit einem Phoenix. Zusammengehalten wird sein Rock mit einem Gürtel, dem „Uwa-obi“, der von einer Art Gürtelschnalle in Form einer Chrysantheme geziert wird. Die unterschiedlichen Symbole zeigen weiter, dass der Mann einen Bezug zum Kaiserlichen Hof hatte. Ein Stab oder Stock in der linken Hand fehlt, die Vorrichtung ist vorhanden. Der Deckelkranz ist leicht beschädigt. Mit den Jahren hat der Koro eine natürliche dunkle Patina entwickelt, unter der sehr gut die rot- und goldschimmernde Bronze hervortritt. Auf dem bauchigen Teil des Weihrauchbrenners sind zwei Kartuschen mit Szenen aus der japanischen Geschichte als Relief gestaltet: Ein Ginko-Baum und zwei Tauben. Sowie auf der anderen Seite ein Ausschnitt aus der Legende „Die Rache der Soga-Brüder“ [‚Soga juban giri‘]. Das Siegel auf der Plattform des Brenners verrät, dass es vom Haus Nakano ya hergestellt bzw. in der Stadt Nagano und von Seisetsusai gegossen worden ist. Seisetsusai ist der Künstler Kano Eitoku Tatsunobu (1814-1819). Er war u.a. auch am kaiserlichen Museum in Tokyo tätig. Der Weihrauchbrenner ist vermutlich als Ausstellungsstück einer der großen Weltausstellungen nach Europa gekommen oder war ein Gastgeschenk einer Delegation. Aufzeichnungen, wie er seinen Weg in das Zeitzer Museum fand, gibt es nicht.

Japanisches Tanto

Das hier vorgestellte Messerartige „Tanto“ ist ein Beispiel für touristisches Kunsthandwerk. Es handelt sich um einen Dolch aus der endenden Meiji-Zeit. Das Exponat besteht jeweils aus mehreren Teilen – Dolchklinge mit Angel, Scheide (Saya), Stichblatt (Tsuba), einer Klingenzwinge, dem Griff (Tsuka) und einer Trageöse. Sowohl das Messer als auch die Messerscheide sind mittel bis stark abgebraucht. Die Stichwaffe hat eine sogenannte flache „hira-zukuri“-Klingenform, d.h. ohne einen Grat. Diese war besonders bei Kurzschwertern und Dolchen vom 13. bis zum 19. Jh. verbreitet. Die Klinge weist deutliche Gebrauchsspuren auf. Ursprünglich war die Klinge in die Tsuka und die Saya eingeklebt. Die Saya ist gefertigt aus figürlich beschnitztem und teilweise schwarz gefasstem Walbein. Der Karpfenmaulartige Einsatz an der Scheidenöffnung ist aus Holz, die Halterung aus Horn oder Bein. Die Messerscheide im oberen Teil circa 6,5 cm eingerissen. Eine Kappe/Spitze zum Verschluss der Scheide fehlt. Die nackte Dolchangel haben die Form eines Fasanenschwanzes. Darauf fixierte Hinweise, die auf den Herstellungsort oder Schmied verweisen, sind nicht vorhanden bzw. fehlen grundsätzlich. Das Messer verfügt nur über eine Messing-Klingenzwinge. Es fehlen zudem die Unterlegscheiben oder eine weitere Zwinge, daher bewegt sich die Klinge unterschiedlich stark zwischen Griff und Scheide. Die Tsuba ist ebenfalls aus Walknochen, beschnitzt und mit schwarzer sowie hellbrauner Farbe verziert. Bei X-154 weist sie zusätzlich Reste von Kleber auf und ist in zwei Teile zerbrochen. Der Griff bestehen ebenfalls aus dem gleichen Material wie die Messerscheide. Sowohl auf dem Griff als auch auf der Saya sind die gleichen Motive vorhanden und zeigen Figuren des Alten Japans sowie Landschaften und Ornamente. Der Griff ist nicht durch eine Kappe geschlossen, diese fehlt. Die Exponate sind bisher nicht in den Ausstellungsräumen der Moritzburg zu sehen. Sie wurden im Oktober 1955 von einer Frau Eisfeld aus Zeitz als „chinesische Dolche“ mit u.a. einem Paar chinesischer Damenschuhen, einer Elchtrophäe, einem Straußenei, einer Muschelschale und einem Wurfspeer mit Schwungeisen an den Zeitzer Altertumsverein übergeben. Seit den 1960er Jahren liegen sie im ethnographischen Depot des Museums. Zuerst waren beide Tantos gemeinsam unter einer Inventarnummer – X-134 - aufgenommen. Zu einem späteren Zeitpunkt galt eines als „fehlend“. Dass es sich unter X-154 um genau dieses fehlende Messer handelte, ist 1960 bei der Übertragung in das Inventarbuch leider nicht aufgefallen. Ebenso wurden sie unter „Denhardt-Sammlung“ geführt. Da es sich aber bei Clemens (1852 -1929) und Gustav (1856-1917) Denhardt um zwei Afrikaforscher handelt und die Messer nicht im Besitz des Zeitzer Brüderpaares waren, ist dies ebenfalls fehlerhaft notiert und einsortiert worden.

Japanisches Tanto mit Griffkappe

Das hier vorgestellte Messerartige „Tanto“ ist ein Beispiel für touristisches Kunsthandwerk. Es handelt sich um einen Dolch aus der endenden Meiji-Zeit. Das Exponat besteht jeweils aus mehreren Teilen – Dolchklinge mit Angel, Scheide (Saya), Stichblatt (Tsuba), einer Klingenzwinge, dem Griff (Tsuka) und einer Trageöse. Sowohl das Messer als auch die Messerscheide sind mittel bis stark abgebraucht. Die Stichwaffe hat eine sogenannte flache „hira-zukuri“-Klingenform, d.h. ohne einen Grat. Diese war besonders bei Kurzschwertern und Dolchen vom 13. bis zum 19. Jh. verbreitet. Die Klinge weist deutliche Gebrauchsspuren auf. Ursprünglich war die Klinge in die Tsuka und die Saya eingeklebt. Die Saya ist gefertigt aus figürlich beschnitztem und teilweise schwarz gefasstem Walbein. Der Karpfenmaulartige Einsatz an der Scheidenöffnung ist aus Holz. Eine Kappe/Spitze zum Verschluss der Scheide fehlt. Die nackte Dolchangel haben die Form eines Fasanenschwanzes. Darauf fixierte Hinweise, die auf den Herstellungsort oder Schmied verweisen, sind nicht vorhanden bzw. fehlen grundsätzlich. Das Messer verfügt nur über eine Messing-Klingenzwinge. Es fehlen zudem die Unterlegscheiben oder eine weitere Zwinge, daher bewegt sich die Klinge unterschiedlich stark zwischen Griff und Scheide. Die Tsuba ist ebenfalls aus Walknochen, beschnitzt und mit schwarzer sowie hellbrauner Farbe verziert. Im Gegensatz dazu ist bei Exponat X-134 das Stichblatt in einem Stück vorhanden. Der Griff bestehen ebenfalls aus dem gleichen Material wie die Messerscheide. Sowohl auf dem Griff als auch auf der Saya sind die gleichen Motive vorhanden und zeigen Figuren des Alten Japans sowie Landschaften und Ornamente. Der Griff ist mit einem einfach gestalteten Knauf geschlossen. Die Exponate sind bisher nicht in den Ausstellungsräumen der Moritzburg zu sehen. Sie wurden im Oktober 1955 von einer Frau Eisfeld aus Zeitz als „chinesische Dolche“ mit u.a. einem Paar chinesischer Damenschuhen, einer Elchtrophäe, einem Straußenei, einer Muschelschale und einem Wurfspeer mit Schwungeisen an den Zeitzer Altertumsverein übergeben. Seit den 1960er Jahren liegen sie im ethnographischen Depot des Museums. Zuerst waren beide Tantos gemeinsam unter einer Inventarnummer – X-134 - aufgenommen. Zu einem späteren Zeitpunkt galt eines als „fehlend“. Dass es sich unter X-154 um genau dieses fehlende Messer handelte, ist 1960 bei der Übertragung in das Inventarbuch leider nicht aufgefallen. Ebenso wurden sie unter „Denhardt-Sammlung“ geführt. Da es sich aber bei Clemens (1852 -1929) und Gustav (1856-1917) Denhardt um zwei Afrikaforscher handelt und die Messer nicht im Besitz des Zeitzer Brüderpaares waren, ist dies ebenfalls fehlerhaft notiert und einsortiert worden.

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