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Harzmuseum Wernigerode Adventskalender 2023

Adventskalender 2023

Der Adventskalender des Harzmuseums im Jahr 2023 zeigt Motive aus der Weltreise von Wilhelm Pramme.
Ehe der gebürtige Halberstädter Wilhelm Pramme (1898 - 1965) sich 1930 in Wernigerode niederließ und zum beliebten "Harzmaler" wurde, unternahm er zwischen Ende 1927 bis Anfang 1929 eine Weltreise.
In seinen "Lebenserinnerungen" berichtet er: ""Meine Reise begann in Dresden, von wo ich durch die Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz, durch die Tschechei über Prag bis zur Donau wanderte. Durch die malerische Wachau erreichte ich Wien. Österreich, Ungarn bis Budapest und zurück durch Süd-Slawien nach der Steiermark, hinein ins Italienische nach Triest. Über Venedig bis Brindisi und mit einem Dampfer über die blaue Adria, durch die Straße von Korinth nach Athen in Griechenland. Bei heftigstem Sturm über das Mittelländische Meer nach Ägypten. Von Suez durch das Rote Meer und Osmanische See nach Ceylon. Durch den Indischen Ozean nach dem urwaldreichen Sumatra. Über den Äquator nach dem fruchtbarsten Lande der Erde, Java. Das Paradies Niederländisch-Indiens: "Bali" war mein weitestes Ziel. Zurück nach Singapore, Malaya, Burma, Kalkutta, durch ganz Indien, über das heilige Benares, Agra mit seinem Weltwunder die "Taj-Mahal", Delhi, Lahore, Kaschmir, das Venedig des Himalaja. Durch den Khyberpass kam ich als erster Kunstmaler ins heute so bekannte Afghanistan, nach Kabul...".
Seine finanziellen Mittel waren äußerst begrenzt und sein Anliegen war das Erkunden einer neuen Welt, daher wanderte er zu Fuß und finanzierte seine Kosten durch seine Gemälde, die auf der Reise entstanden. Zudem betätigte er sich z.B. bei Schiffsüberfahrten als Koch oder Tellerwäscher. Um durch das seinerzeit noch nicht für Fremde zugängliche Afghanistan zu reisen, schloss er sich als stummer Kameltreiber einer Karawane im Hindukusch an. So kam es, dass er vermutlich als erster europäischer Kunstmaler des 20. Jahrhunderts diese eindrucksvolle Landschaft im Bild festhielt.
Das Harzmuseum beherbergt über 100 kleinformatige Ölgemälde von Wilhelm Pramme, die auf dieser Weltreise entstanden sind.

[ 25 Objekte ]

Mondaufgang über Kabul, 1. X.1928

Wilhelm Pramme malt die nächtliche Stadt Kabul, die mit ihrem unendlich erscheinenden Häusermeer im Tal des Hindukusch liegt. Das gewaltige Felsmassiv des Gebirges steigt zum rechten Bildrand hin steil an und ist in abgestuften Blautönen dargestellt. Den Vordergrund bildet eine Anhöhe mit einem Denkmal. Am Himmel strahlt der aufgehende Vollmond und taucht die Stadt in ein sanft leuchtendes Licht, das dem Bild eine magische Stimmung verleiht. Das Bild ist unten rechts signiert und datiert: "Kabul, 1.X.1928". Kabul ist die Hauptstadt Afghanistans. Mit über drei Millionen Einwohnern ist sie die größte Stadt und das ökonomische und kulturelle Zentrum des Landes. Sie wurde als antike Stadt Kabura vor mehr als 2500 Jahren gegründet. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren und verstarb 1965 in Wernigerode. Der Sohn eines Zigarrenmachers absolvierte zunächst eine Lehre als Lithograph. Gemeinsam mit seinem engen Freund Walter Gemm (1898 - 1973), einem Maler aus Halberstadt, startete er den Versuch einer Weltreise, die aber bald abgebrochen wurde. Kurze Zeit später begab er sich allein erneut auf Weltreise, die ihn u.a. durch folgende Länder führte: Österreich, Ungarn, Italien, Griechenland, Ägypten, Ceylon, Indien, Afghanistan, Sowjetunion, Polen. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, malte er auf der gesamten Reise. Dabei lernte er mit Licht und Farbe umzugehen. Im Jahr 1930 wurde Wernigerode Wahlheimat. Er heiratete Elli Schmidt. Eine gemeinsame Reise mit seiner Frau führte ihn 1931 nach Paris und England. Im Jahr 1938 wanderte er über Österreich, Rumänien, Bulgarien nach Istanbul. Die Heirat mit Mimi Bruns, seiner zweiten Frau, fand im Jahr 1951 statt. Das Heimatmuseum Wernigerode (heute Harzmuseum) erhielt testamentarisch den Nachlass von Wilhelm Pramme.

Moschee in Cairo, 3.I.1928

Dargestellt ist die Muhammad-Ali-Moschee in Kairo. Die Moschee strahlt goldgelb im Sonnenlicht unter einem blauen Himmel. Sie besteht aus einem viergeschossigen Quader und mehreren gestaffelten, verschieden großen Kuppeln und Türmen, die rötlich gedeckt sind. Die offene Vorhalle wird von Rundbogenarkaden gegliedert, deren mittlere höher und größer ist. Unter ihren Gewölben zeigen sich lebendige Licht- und Schattenzonen. Der monumentale Baukörper nimmt fast das ganze Bild ein. Von links schiebt sich der Schatten einer hölzernen Pergola ins Bild, hinter der ein Baum aufragt. In der rechten Bildecke ist eine einzelne, orientalisch gewandete Figur zu sehen.

Karawanserei in Afghanistan 23.09.1928

In einem Innenhof, der von einer Mauer umgeben ist, auf deren Ecke sich ein Wachturm befindet, halten sich Personen und Tiere auf. An der linken Mauer stehen in einer Reihe Esel. Über der Mauer sieht man eine kräftige Baumkrone. In der Bildmitte dominiert ein Kamel mit Last auf dem Rücken. Daneben einzelne Lastesel. Eine Gruppe Männer in langen weißen Gewändern und weißen Turbanen sitzen oder stehen vor der Tiergruppe. In der hinteren Ecke lagern mehrere Kamele. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren. Er hatte durch den frühen Tod seines Vater eine entbehrungsreiche Jugend. Zur Sicherung der Familienexistenz erlernte er den Beruf des Lithographen, konnte diesen aber aus gesundheitlichen Gründen nicht lange ausüben. Durch Ausstellungen und Verkauf seiner eigenen Werke bestritt er seinen Lebensunterhalt. Auf diese Weise finanzierte er auch seine Weltreise. 1930 wurde Wernigerode seine Wahlheimat. Als freischaffender Künstler erlangte er Bekannt- und Beleibtheit, er wurde zum "Harzmaler". Wilhelm Pramme verstarb 1965 in Wernigerode.

Reisterrassen, Gegit 21.VII.1928

Wilhelm Pramme hat die Reisterrassen auf Bali mehrmals dargestellt. Hier ist gut zu erkennen, dass die Anlage eher einem Park ähnelt als einer landwirtschaftlichen Nutzfläche. Die terrassenförmige Anlage der Reisfelder ermöglicht die optimale Bewässerung. Die gestuften Felder und die verschiedenen Pflanzen ergeben eine ästhetisch reizvolle Ansicht. Aufgrund des Datums und der von Palmengewächsen geprägten Vegetation, handelt es sich vermutlich um Gitgit auf Bali. Die Reisterrassen liegen dort in der Nähe der berühmten Wasserfälle von Sukasada bei Buleleng, wo Pramme sich im Juli 1928 aufhielt. Das Bild ist signiert und datiert mit "Gegit 22. VII. 1928 W.Pramme".

Pyramiden und Sphinx, Cairo 5.I.1928

Die Pyramiden von Gizeh ragen majestätisch in den blauen Himmel und berühren die Wolken. Im Vordergrund ruht die Sphinx unter Palmen zwischen schattenspendenden Bäumen und wuchtigen Steinblöcken. Das Bild entstand während der Weltreise des Harzer Malers Wilhelm Pramme, die er zwischen 1927 und 1928/29 unternahm.

Im Roten Meer, 1928

Das Rote Meer liegt ruhig vor einem mächtigen Gebirgszug. Die zarten Hellbau-, Weiß- und Gelbtöne der Wassrfläche bilden einen sanften Kontrast zu den Rosa-, Violett- und Grautönen der zerklüfteten Berge. All diese Farben vereinen sich als zahlreiche duftige Pinselstriche zu einem lichtdurchfluteten blauen Himmel. So entsteht ein impressionistisches Seestück.

Wohnhäuser in Athen, 12.XII.1927

Griechenlands Hauptstadt Athen liegt in der Region Attika und gilt als eine der Wiegen der Zivilisation. Pramme zeigt einen Blick in eine der kleinen Straßen abseits der monumentalen Denkmäler: Häuser mit verschiedenfarbigen Fassaden sind dicht aneinandergebaut und werden vom Sonnenlicht angestrahlt. Im Mittelgrund überragen sie einige Baumwipfel und einen Kirchturm. Runde, hohe Bergkuppen bilden den Hintergrund. Das Bild ist unten rechts mit "Athen, 12.XII.1927" datiert und signiert. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren und starb 1965 in Wernigerode. 1927-1928/29 begab er sich allein auf Weltreise. Er malte auf der gesamten Reise, wohl auch, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei entwickelte er seinen Umgang mit Licht und Farbe entschieden weiter. Im Jahr 1930 wurde Wernigerode seine Wahlheimat. Das Heimatmuseum Wernigerode (heute Harzmuseum) erhielt testamentarisch von Pramme die Hälfte seines Nachlasses.

Stadt am See-Ufer, Alexandrien 21.12.1927

Die ockergelben Fassaden von zweigeschossigen, streng kubischen Wohnhäusern stehen am Ufer eines kleinen Sees, auf dem drei große Kähne liegen. Zwischen den Gebäuden ragen schlanke Palmen in den klarblauen Himmel. Die halbrunden Buchten des linken See-Ufers sind von hohem Buschwerk gesäumt. In der glatten Wasseroberfläche spiegeln sich verschwommen die gelben, grünen und blauen Farbflächen der Umgebung.

Kirche am Nilufer von Meadi, 8.1.1928

Am östlichen Nilufer steht die koptische Kirche der Hl. Jungfrau Maria von Meadi, einem Vorort von Kairo. Ihre charakteristischen drei Kuppeltürme erheben sich über einem blockhaften Gebäudekomplex, dessen Grundmauern weit in den Fluss ragen. Das von Südwesten einfallende Licht lässt die ockergelben Wände leuchten. Rechts neben der Kirche stehen einige Palmen. Der Uferstreifen ist grün bewachsen. An seinem Rand kräuseln sich die sanften Wellen des rosa und hellblau schimmenden Flusses, auf dem einige weiße Segelboote dahingleiten. Im Hintergrund sind die Pyramiden von Gizeh am gegenüberliegenden Nilufer zu erkennen.

Häuser und Menschen, Seringa 6.9.1928

Wilhelm Pramme zeigt ein Straßenbild von Srinagar, der Verwaltungshauptstadt im nordindischen Destrikt Jammu und Kaschmir. Um einen ungepflasterten Platz gruppieren sich drei- bis viergeschossige Häuser, meist in Fachwerkbauweise errichtet und mit bunten, vielfach vor- und zurückspringenden Fassaden. Auf der Straße sind Menschen in bunten Gewändern und mit weißer Kopfbedeckung. Rechts sitzt eine Gruppe von Männern im Schatten vor der lehmfarbenen Fachwerkwand einer in der Höhe gestaffelten Häuserreihe mit offenen Giebeln. Durch lebhafte Farb- und Lichtrefexe auf den verschieden strukturierten Oberflächen vermittelt Pramme die flirrende Hitze und staubig-trockene Atmosphäre der Stadt.

Häuser mit Blumenbeet, Herat 5.11.1928

Herat ist eine Stadt im westlichen Afghanistan im Tal des Flusses Hari Rud. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Herat und die drittgrößte Stadt nach Kabul und Kandahar. Auf dem Gemälde ist eine typische Ansiedlung zu sehen. Im Hintergrund erhebt sich ein Bergzug. Mittelpunkt ist ein großer Baum, links sind weitere Bäume zu sehen. Auf der Freifläche sind einige Personen dargestellt. Blumenanlagen und Hühner komplettieren das Bild. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren. Er hatte durch den frühen Tod seines Vaters eine entbehrungsreiche Jugend. Zur Sicherung der Famlienexistenz erlernte er den Beruf des Lithographen, konnte diesen aber aus gesundheitlichen Gründen nicht lange ausüben. Durch Ausstellungen und Verkauf seiner eigenen Werke bestritt er seinen Lebensunterhalt. Auf diese Weise finanzierte er auch seine Weltreise. 1930 wurde Wernigerode seine Wahlheimat. Als freischaffender Künstler erlangte er Bekannt- und Beliebtheit, er wurde zum "Harzmaler". Wilhelm Pramme verstarb 1965 in Wernigerode.

Straße in Alexandrien 21.XII.1927

Vor einem tiefblauen Himmel stehen die roten und gelben, kubusförmigen Gebäude von Alexandrien. Sie erstrahlen im hellen Sonnenlicht, während die rechte Bildhäfte im Schatten liegt. Die klaren Architekturformen und die großen Farbflächen verleihen dem Bild Ruhe, obwohl die Farben in pastosen Strukturen und zahlreichen Nuancen aufgetragen ist. Auch die Figuren im Vordergrund wirken unbewegt und beinahe wie Staffage, so wie der einzelne Baum, der unvermittelt in der Bildmitte aufragt. Pramme erfasst hier das gegensätzliche und doch harmonische Verhältnis von Archtitektur, Mensch und Natur, von Licht und Schatten.

Blick zum Taj Mahal, Agra 25.8.1928

Durch einen großen Arkadenbogen öffnet sich der Blick auf den Taj Mahal, der genau in der Bildmitte liegt. Die große Kielbogen-Arkade ist jedoch leicht nach links aus der Mittelachse verschoben. Unter einem strahlend blauen Himmel reflektiert der weiße Marmor des Mausoleums das Sonnenlicht in goldgelben Farbtönen. Dies bildet eine starken Kontrast zu dem dunklen Rot der Umfassungsmauer mit den violetten Schatten der Architekturgliederungen. Der Taj Mahal ist ein Mausoleum, das 1631 - 1648 durch den Großmogul Shan Jahan für sich und seine Gemahlin erbaut wurde. Es wurde auf einer 100 x 100 m großen Marmorplatte errichtet, die rundherum von Arkaden aus rotem Ziegelstein eingefasst ist. In der Mitte dieses Innenhofes befindet sich ein längliches Wasserbecken, das von Zypressenreihen gesäumt ist. Das Mausoleum mit seinen Zwiebelkuppeln und Minaretten wurde komplett in Ziegelstein errichtet, die innen und außen mit weißem Marmor verkleidet sind.

Straßenbild in Buchara mit grünen Ranken, 12.11.1928

In den Straßen von Buchara fällt der Blick zunächst auf ein Haus, dessen vorspringendes Obergeschoss von Rankpflanzen überwuchert ist. Die Blätter sind grün, orange und gelb. Die sonnenbeschienen Hauswände setzen sich hellgelb leuchtend von dem wolkenlosen blauen Himmel ab. Im Hintergrund erhebt sich eine Kuppel über den sonst kubischen Baukörpern. Auf ihrem Dach sitzt ein Storch auf seinem Nest.

Blühende Mauer, Cairo 3.I.1928

Eine ockergelbe, massive Steinmauer teilt den sandigen Weg im Vordergrund von den ebenfalls ockerfarbenen Sandbergen im Hintergrund. Sie zieht sich leicht diagonal durch das gesamte Bild und wird im hinteren Bereich von einer grünen Pergola begleitet. Im vorderen Teil quellen üppige, rosarote Blüten über die Mauer und ragen sattgrüne Palmen und die Spitzen anderer Gewächse empor. Pramme entdeckt eine verborgene, farbenprächtige Oase lebendiger Vegetation in der sonst heiß und trocken anmutenden Umgebung.

Zeus-Tempel in Athen, 9.XII.1927

Der Olypische Zeustempels in Athen steht als eindrucksvolle Ruine mit noch vielen aufrecht stehenden Säulen vor einem blauen Himmel mit weißen Wolken in einer angedeuteten mediterranen Landschaft. Das "Olympeion" befindet sich etwa 500 m. östlich der Akropolis und ist der einzige antike Tempel in Athen mit korinthischer Säulenordnung. Begonnen wurde er im 6. Jahrhundert v. Chr. und war ursprünglich dorisch geplant. Vollendet wurde er erst 131/132 n. Chr. unter dem römischen Kaiser Hadrian. Das Ölbild entstand während einer Weltreise, die Wilhelm Pramme 1927 - 1928/29 unternahm. Abgesehen von einigen Überfahrten per Schiff, wanderte er allein.

Tanzpaar beim Volksfest auf Java, 1928

Im Mittelpunkt steht ein tanzendes Paar. Der Mann wendet dem Betrachter den Rücken zu. Sein linker Arm ist nach oben ausgestreckt, die Hand abgewinkelt. Den rechten Arm streckt er vom Körper weg. Die Frau schaut ihn an. Sie hat eine gelbe Blüte im Haar und trägt eine Schärpe von der Schulter herab. Ihr Füße stellen einen Tanzschritt dar. Im Hintergrund sehen Personen den beiden zu. Auf einem Tisch liegt Obst. Hinter den Tänzern steht ein Schwertträger, ein Musikant schlägt auf zwei hängende Becken. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren. Er hatte durch den frühen Tod seiner Vaters eine entbehrungsreiche Jugend. Zur Sicherung der Familienexistenz erlernte er den Beruf des Litographen, konnte diesen aber aus gesundheitlichen Gründen nicht lange ausüben. Durch Ausstellungen und Verkauf seiner eigenen Werke bestritt er seinen Lebensunterhalt. Auf diese Weise finanzierte er auch seine Weltreise. Als freischaffender Künstler erlangte er Bekannt- und Beliebtheit, er wurde zum "Harzmaler". Wilhelm Pramme verstarb 1965 in Wernigerode.

Wasserstrasse mit Kahn, Batavia 19. VI. 1928

Am Ufer einer Wasserstraße reihen sich zweigeschossige Häuser aneinander, die in Sonnenlicht getaucht sind. Teilweise werden sie vom Zweig eines Baumes verdeckt. An der Giebelfront des ersten Hauses sind mehrere Personen ins Gespräch vertieft. Im Bildmittelpunkt steuert ein Mann mit langer Stake ein Boot auf einem breiten Fluß. Das Bild ist unten rechts mit "19.VI.1928, Batavia" datiert und signiert. Jakarta, das frühere Batavia, ist die Hauptstadt der Republik Indonesien. Die Stadt liegt in der Bucht von Jakarta an der Nordwestküste der Insel Java. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren und starb 1965 in Wernigerode. 1927-1928/29 begab er sich allein auf Weltreise. Er malte auf der gesamten Reise, wohl auch, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei entwickelte er seinen Umgang mit Licht und Farbe entschieden weiter. Im Jahr 1930 wurde Wernigerode seine Wahlheimat. Das Heimatmuseum Wernigerode (heute Harzmuseum) erhielt testamentarisch von Pramme die Hälfte seines Nachlasses.

Kabul 15.X.1928

Kabul ist die Hauptstadt und mit über drei Millionen Einwohnern auch die größte Stadt Afghanistans und sowohl das ökonomische als auch das kulturelle Zentrum des Landes. Die Stadt wird vom Fluß Kabul mit Wasser versogt und verfügt über kein eigenes Kanalsystem. Sie wurde als antike Stadt Kabura vor mehr als 2500 Jahren im Tal des Hindukusch gegründet. Auf dem Gemälde ist eine typische Straßenszene dargestellt. Im Hintergrund der Hindukusch. Im durchlaufenden Fluß waschen Frauen Wäsche. Auf der Uferpromenade spazieren Leute, im Vordergrund eine Frau mit Kind. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren. Er hatte durch den frühen Tod seines Vaters eine entbehrungsreiche Jugend. Zur Sicherung der Familienexistenz erlernte er den Beruf des Lithographen, konnte diesen aber aus gesundheitlichen Gründen nicht lange ausüben. Durch Ausstellungen und Verkauf seiner eigenen Werke bestritt er seinen Lebensunterhalt. Auf diese Weise finanzierte er auch seine Weltreise. 1930 wurde Wernigerode seine Wahlheimat. Als freischaffender Künstler erlangte er Bekannt- und Beliebtheit, er wurde zum "Harzmaler". Wilhelm Pramme verstarb 1965 in Wernigerode.

Am Ufer des Ganges, Benares, 21.8.1928

Die Bildmitte nimmt ein großes gelbes Gebäude ein, neben dem rechts und links steile Stufen von der Stadt zum Ufer des Ganges führen. Im Fluss baden einige Personen, andere stehen am Ufer oder liegen unter großen, gelben, kreisrunden Schirmen. Gelb ist hier die dominierende Farbe. Sie findet sich auch in Reflexen auf dem Wasser und den hellen grauen Steinen.

Am Mittelmeer bei Alexandrien, 21. XII.1927

Dies ist eines der wenigen Seestücke von Wilhelm Pramme. Es ist datiert am 21.12.1927 und zeigt das Mittelmeer zwischen Griechenland und Alexandrien, das er während seiner Weltreise überquerte. In der Signatur ist noch ganz schwach das Wort "Alexandrien" zu erkennen, so dass das Bild bei der Ankunft entstanden sein wird. Wir teilen den Blick des am steinigen Meeresrand stehenden Malers. Einige gischtbekrönte Wellen rollen heran. Dahinter erstreckt sich bis zum fernen Horizont das glatte Mittelmeer, in dem sich die vereinzelten weißen Wolken und der blaue Himmel spiegeln. Am linken Bildrand ragen ein paar schroffe Felsen aus dem Wasser. Die reich differenzierten Blautöne vermitteln die klare und frische Atmosphäre am Meer. Er selbst schrieb zu der Überfahrt: "...Bei heftigstem Sturm über das Mittelländische Meer nach Ägypten."

Bunte Fische im Wasser, Batavia 12. Mai 1928

Wilhelm Pramme zeigt hier ein für ihn ganz außergewöhnliches Unterwassermotiv. Bunte Fische in leuchtenden Farben schwimmen im Wasser. Sie sind in ihren charkteristischen Körperformen, Mustern und Farben dargestellt, aber man spürt auch die Freude und Faszination des Malers für diese exotische, unbekannte Welt.

Hausboote auf dem Fluss, Seringa Kaschmir 5.9.1928

Auf einem breiten Fluss befinden sich im Vordergrund mehrere Boote. Die Perspektive lässt vermuten, dass der Maler sich ebenfalls auf einem Boot befand. Links liegt ein großes Hausboot, das mit roten Blumen auf seiner Dachterrasse geschmückt ist. Der Flusslauf wird von einer bewaldeten Landzunge im Mittelgrund auf eine schmale Stelle ganz rechts verengt. Dahinter erhebt sich die Bergkette des Himalaya. Das Bild ist unten links signiert und datiert mit „Seringa Kaschmir 5.9.1928 W. Pramme“ Die nordindische Stadt Serinaga, das heutige Srinagar, liegt am Fluss Jhelam und am Dal See in Kaschmir.

Stufen zur Moschee, Delhi 29.8.1928

Pramme zeigt den Blick auf die südliche Arkade der Freitagsmoschee in Delhi von Süden. Er steht am Fuß der brieten Freitreppe, die zum achteckigen Eingangspavillon führt. Von hieraus gelangt man zum Hof der Moschee, deren Kuppeln und die hohe Fassedenwand der Moschee links hinter der Mauer emporragen. Die Freitagsmoschee Jama Masjid in Delhi ist die größte Moschee Indiens und eine der größten der Erde. Sie befindet sich auf einer neun Meter hohen Erhebung im Zentrum von Shahjahanabad, der nach dem Großmogul Shah Jahan benannten Altstadt Delhis. Der Bau erfolgte zwischen 1650 und 1656. Die Jama Masjid erhebt sich an der Westseite eines ummauerten Hofes, der an drei Seiten von breiten Freitreppen und drei doppelstöckigen Torbauten zugänglich ist. Für den Bau wurde roter Sandstein verwendet. Die Fassade der Moschee ist zum Teil mit weißem Marmor verkleidet, in den persische Inschriften eingelassen sind. Auch die Kuppeln bestehen aus weißem Marmor mit Streifen aus schwarzem Marmor. Die von 260 Säulen gesäumte Gebetshalle ist nach Mekka im Westen ausgerichtet. Das Bild ist unten rechts mit "29.8.1928 Dehli (W.) Pramme" datiert und signiert. Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren und verstarb 1965 in Wernigerode. 1927-1929 begab er sich allein auf Weltreise, die ihn durch folgende Länder führte: Österreich, Ungarn, Italien, Griechenland, Ägypten, Ceylon, Indonesien, Indien, Afghanistan, Sowjetunion, Polen.

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