Seit wann sich diese Feder im Gleimhaus befindet, wo sie als Schreibfeder Klopstocks gilt, und woher sie kam, ist völlig unbekannt. In Gleims Nachlassverzeichnis, das einen Hut Klopstocks sowie außerdem Hut und Schärpe Friedrichs des Großen aufführt, fehlt sie, ebenso im ersten Inventar des Museums aus den 1860er Jahren. Dass sie von einem Adler stammt, ist leichter zu belegen, als dass sie im Gebrauch Klopstocks war; die Kollegen vom Vogelkundemuseum "Heineanum", Halberstadt, haben ersteres festgestellt. Sicherlich könnte man sich sehr gut vorstellen, dass Klopstock, der in der Lyrik des 18. Jahrhunderts den hohen, feierlichen Stil vertrat, seine Oden mit einer Adlerfeder geschrieben habe. Und dies ist schon die wichtigste Voraussetzung für eine solche Bestimmung...Dass Gleim von Klopstock (genauer: von dessen Gemahlin) einen Hut als Andenken erhalten hat und aufbewahrte, ist bekannt und belegt. Im Falle der Feder könnte es sich allerdings ebenso wie beim vermeintlichen Nähkästchen der Sophie Dorothea Gleim um eine Legende handeln.