Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Bertram Kober/Punctum [CC BY-NC-SA]
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Schachfigur

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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt
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Schachfigur

Ein konischer, sich aufwärts leicht verjüngender Korpus aus massivem Bergkristall wurde im oberen Teil zur Hälfte dergestalt abgearbeitet, dass eine sattelförmig gewölbte Stufe entstand. Den erhöhten Teil bekrönt eine knopfförmige Aufwölbung. Ein eingraviertes vertikales Strich- und horizontales Zackenmuster strukturiert die Oberfläche. ..Die Form folgt derjenigen frühmittelalterlicher Schachsteine, wie sie in der arabischen Kultur, die keine figürlichen Darstellungen erlaubte, vom 8. bis 12. Jahrhundert bezeugt ist. Aus Bergkristall wurden sie in den Zentren für Bergkristallbearbeitung, im fatimidischen Kairo oder im sassanidischen Basra hergestellt. Dabei handelt es sich um die sehr abstrahierte Form eines Königs, der der indischen Figur des Königs folgt, welcher auf einem Elefanten reitet: Der niedrigere Teil war zuvor der Elefantenkopf, der erhöhte dagegen der kastenförmige Sitz, in dem der König thront. Sein Kopf wurde zur runden Knopfwölbung der Bergkristalloberseite. Vergleichbare Schachfiguren haben sich im Domschatz zu Osnabrück und in Dözesanmuseum von Lérida in Spanien erhalten und datieren ins 10. oder 11. Jahrhundert. Die Größe der Figur lässt auf ein sehr großformatiges Spiel, sein kostbares Material auf einen Eigentümer hohen Hauses, möglicherweise aus königlichem Besitz schließen...Seine Bewahrung in Halberstadt ist bis ins Mittelalter bezeugt und erklärt sich aus der Überlieferung, dass es sich um einen Stein aus einem Schachspiel Karls des Großen (gest. 814) handele. Der Kaiser wurde als Bistumsgründer und seit seiner Heiligsprechung im 12. Jahrhundert auch als Heiliger intensiv im Halberstädter Dom verehrt. Mehrere Kunstwerke und Reliquien wie der Karlsteppich (Inv. Nr. DS520), sein Bildnis auf einer bemalten Tür zum Hohen Chor oder das Fragment des Schädels im Karlspokal (Inv. Nr. DS068), Skulpturen im und am Dom zeugen noch heute davon. Der Bergkristall reihte sich hier als Berührungsreliquie in die Karlsver

Source
museum-digital:sachsen-anhalt
By-line
Bertram Kober/Punctum
Copyright Notice
© Kulturstiftung Sachsen-Anhalt & Bertram Kober/Punctum ; Licence: CC BY-NC-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4
Keywords
Reliquie, Bergkristall, Stein, Schachfigur, Heilige, Steinschnit

Metadata

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122.51kB
Create Date
2019:11:27 13:18:14+01:00
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Exif Byte Order
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Resolution Unit
inches
Modify Date
2020:05:26 15:44:59
Copyright
© Kulturstiftung Sachsen-Anhalt & Bertram Kober/Punctum ; Licence: CC BY-NC-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Uncalibrated
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Exif Image Height
7577
Compression
JPEG (old-style)
Encoding Process
Progressive DCT, Huffman coding
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8
Color Components
3
Y Cb Cr Sub Sampling
YCbCr4:2:0 (2 2)

Contact

Artist
Bertram Kober/Punctum
Creator City
Halberstadt
Creator Address
Domplatz
Creator Postal Code
38820
Creator Work Email
uta-christiane.bergemann@kulturstiftung-st.de
Creator Work URL
https://st.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=140
Attribution Name
Bertram Kober/Punctum
Owner
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt
Usage Terms
CC BY-NC-SA

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