Tasche geöffnet Vorderansicht.-----.Die aus braunem Leder gefertigt Tasche in der Museumssammlung ist eine zeitypische Tasche, die von einer Hebamme nachweislich genutzt wurde. Nicht selten gab es ähnliche Taschen, größer in der Anfertigung, mit mehr Stauraum und feinteiligerer Fächeraufteilung, für die notwendigen Dinge zur Behandlung von Erkrankten sowie zum Einsatz bei Gebärenden ausgestattet. Auch die Ausführung als Koffer war üblich. Noch heute werden Taschen ähnlicher Gestalt als Doktor-, Arzt- oder Hebammentaschen bezeichnet. Oft jedoch sind sie zur Verwendung für Büro und Reise gedacht, ohne dass sie in der namensgebenden Nutzung stehen...Der gesamte obere Rand der hiesigen Tasche ist mit sog. Bügeln eingefasst. Es sind zwei Metallschienen, die zur haltgebenden Einfassung genietet sind. Sie haben im Unterschied zum Leder eine Farbgebung in hellerem Braun. Die Bügelenden sind auf den beiden Schmalseiten beweglich fixiert. Somit wird das Öffnen und Schließen der Tasche ermöglicht und stabilisiert. Ein einseitig abgeflachter, leicht ovaler Ring dient als Griffhilfe beim Öffnen der Tasche. Im Tascheninneren befindet sich ein braunes Leinenfutter, das auf der nach vorn aufklappbaren Seite durch die Benutzung auf einer Länge von 12 cm aus der Metallschiene gelöst ist. Der Futterstoff hat entsprechende Nutzungsspuren, u. a. weist er zwei Flecken auf (max. 2,5 x 1,5 cm), die auf eine ölige Flüssigkeit schließen lassen. Die Seite der Arbeitstasche, an dem sich der Tragegriff aus braunem abgestepptem Leder befindet, hat innen noch ein Seitenfach, ebenfalls aus braunem Leinenstoff gefertigt. Der Verschluss erfolgt über zwei innen am Blech angenietete Haken, die in die rechts und links obenauf befindlichen Riegel greift. Ein weiterer Haken ist mittig, oberhalb der Grifföse zu finden, der in das abschließbare Schloss unterhalb des Tragegriffes einrastet. Zum Schutz des Taschenbodens vor Beschädigungen gibt es in jeder Ecke einen sog. Standfuß