Alabaster-Kalvarienberg, Gesamtansicht.-----.Der Alabaster-Kalvarienberg des Domschatzes Halberstadt gilt als „ein Hauptwerk deutscher Alabasterskulptur der Spätgotik“ (Jopek / Roller, in: Würfelnde Kriegsknechte 2010, S. 112). Außer dem Kreuzigungsaltar aus Rimini im Liebighaus in Frankfurt ist er das einzig vollständig erhaltene Beispiel einer vielfach bezeugten Altargestaltung mit Alabasterfiguren des 15. Jahrhunderts (Jopek / Roller, in: Würfelnde Kriegsknechte 2010, S. 64). Gerade in Halberstadt blieben mehrere weitere Alabasterskulpturen erhalten, so dass der Kalvarienberg zugleich ein anschauliches Zeugnis für einen Schwerpunkt der Alabasterskulptur gerade in dieser Bischofsstadt gibt...Die vielfigurige Kreuzigungsszene aus weißem Alabaster erhebt sich frei und ohne Hintergrund über einem hölzernen Boden, der als Felsenberg gestaltet ist. Trotz der Figurendichte ist das Ensemble klar in acht Einzelfiguren bzw. Gruppen gegliedert mit einem großen, zentralen Kreuz Christi, und zwei deutlich niedrigeren T-förmigen Kreuzen der Schächer. Zwischen den Kreuzen trauern die Mutter Gottes und der Jünger Johannes als isolierte, aufrechte Einzelfiguren. Sie stehen auf dunkelgrünen Felsen, welche Schädel, Unterkiefer und Knochen als die Schädelstätte Golgatha kennzeichnen. ..Ganz unten, vor und in die Felsen eingesetzt und im Maßstab kleiner, folgen drei dicht gedrängte Figurengruppen mit links und rechts Reitern, in der Mitte, direkt unter dem Kreuz Christi, sieben Männer an einem Tisch. Es sind die Schergen, die wild gestikulierend und teils miteinander raufend um das Gewand Christi würfeln. Mit ihren fast bestialisch anmutenden fratzenhaften Gesichtern und ihren rohen Gebärden verkörpern sie das Böse im Gegensatz zum darüber siegenden Guten in Christus. Links unter dem Kreuz des guten Schächers nähern sich zwei Reiter und zwei Männer zu Fuß. Auf dem vorderen Pferd sitzt Longinus, der sich ans Auge fasst. Der orientalisch gekleidete Mann