Der getragene Damenslipper ohne Rechts-Links-Unterscheidung stammt vermutlich aus Indien bzw. dem Mittleren Osten. Der Schaft ist mit Jute bezogen. Der Einstieg ist weit ausgeschnitten. Das rotbraune Innenfutter fasst ihn paspelartig ein. Er ist vorn 0,2 cm ausgebuchtet. Das Vorderblatt und die Seiten sind ornamental bestickt, am Vorderblatt mit Kupferlahn, Kupferkantillen, Kupferpailletten, Glaspailletten und weißen Glasperlen, die Seiten mit Kupferlahn. Die Kappe wurde zweireihig, zickzackförmig und horizontal im Plattstich bestickt. Die Hinterkappe ist mit grünem Leder besetzt, das mit zwei Bögen am Einstieg nach links und rechts je auf einem unterlegten goldfarbenen Lederrechteck ausläuft und im Stielstich mit Metallfäden bestickt ist. Von dort reichen dreieckige Formen, die wie je ein Blattstengel aus Kupferkantille und Garn mit groben Stichen aufgenäht sind, bis zum Sohlengelenk. Die grüne, 3,8 cm lange Spitze wurde appliziert und feinstichig genäht. Die Sohle ist im Zehenbereich hochgebogen. Das glattlederne, rotbraune Innenfutter wurde auf die Brandsohle aus Jute gezogen und am Rand genäht. Die Laufsohle ist 0,5 cm dick, an der Ferse 0,8 cm hoch. Die Ferse wurde mit zwei Lederstreifen verstärkt und mit zwei Stichen befestigt, wie mit der Hand geschnitten mit einer halbrunden braunen und einer roten Lage. Die Fersennaht ist mit einer rotbraunen, zusätzlich ehemals goldfarben umwickelten Paspel belegt, die in einer 1,0 cm langen Lasche ausläuft. Die innere Fersennaht ist mit einer 1,0 cm breiten Lasche belegt und beides mit drei Zierstichen verbunden. Die Brandsohle wurde horizontal parallel mit 0,2 cm breiten, goldfarbenen Streifen im Abstand von 1,5 cm belegt. Auf der Sohle ist handschriftlich notiert: 1 Paar = 2 ¾ Rupien (rupee) = 3 M 80 Pfennig und ein Etikett „Indien, 1402/50“ (alte Inventarnummer?) aufgeklebt. Einige Fäden sind lose. ....Produktionsstätte bzw. Werk oder Hersteller, wann und woher der Schuh in die Sammlung kam und ob über Schenkung, Ankau