Der Dargestellte, Philipp Fischer von Weikersthal (1871–1940), Professor der Altpl?ilologie am Eberhard-Ludwigs-..Gymnasium in Stuttgart, war mit Max Slevogt befreundet und besuchte ihn häufig auf seinem Schloss Neukastel in..der Pfalz. Bei einem dieser Aufenthalte ist das Bildnis entstanden...Was zuallererst auffällt, ist die dominierende Rolle des Sonnenlichts. Folgerichtig behandelt Karl Scheffler in seiner..Slevogt-Monografie das Gemälde im Kapitel über Freilicht- und Naturstudien mit dem emphatischen Kommentar:..„Nie war der Künstler den lmpressionisten näher als in den Stunden der Arbeit an diesem Bild.“..Die Beleuchtung ist für ein Porträt äußerst ungewöhnlich: Der Dargestellte blickt den Betrachter im Gegenlicht..an. Es ist dieser Kunstgriff, der das Licht zum heimlichen Thema des Bildes macht. Der distinguierte junge Herr..mit Kneifer und aufgeschlagenem Buch in den Händen scheint in diesem Porträt nur wenig von seiner Eigenart zu..offenbaren. Wesentliche Partien seines Gesichts liegen im Halbschatten. Die Augengläser mit ihren Reflexen tun ein..Übriges, den Gesichtsausdruck weitgehend unbestimmt zu lassen...Handelt es sich also eher um eine Freilichtstudie als um ein Porträt? Tatsächlich erscheinen Lichtreflexe,..sonnendurchflutetes Blattwerk, Blüten und Himmel als beinahe ebenso wichtig wie die sitzende Figur selbst. Und..beinahe zwingend ergibt sich aus der Lichtführung, dass sich der wärmste, lebhafteste Ton des Bildes ausgerechnet..im hochgestimmten Rot der sonnendurchglühten Ohren wiederfindet. Alle Elemente erzeugen zusammen eine lichte..und heitere Stimmung, die von der Person kaum abzutrennen ist...Die Kenntnis der Familienerinnerungen an Philipp Fischer von Weikersthal als eines gütigen und humorvollen Menschen..ist für das Verständnis des Werkes nicht unbedingt vonnöten, aber die Tatsache unterstreicht den Zusammenhang..zwischen Naturstimmung und individuellen Wesenszügen, der in diesem Bild wie selbstverständlich hergestellt..wird. Der Gesamtcha