Die literarische Welt war sich einig im Lob gerade des Liedes auf den Sieg bei Roßbach. Lessing lobte drei Tage nach Kleist (siehe #) in dem vorliegenden Brief an Gleim: "O was ist unser Grenadier für ein vortrefflicher Mann! Ich kann Ihnen nicht sagen, wie gut er seine Sachen gemacht hat! […] Zu einer solchen unanstößigen Verbindung der erhabensten und lächerlichsten Bilder war nur Er geschickt!"..Die drei bis dahin existierenden Kriegslieder waren als Separatdrucke erschienen, vornehmlich in Leipzig, wo sich Lessing und Kleist zu dieser Zeit aufhielten. Im vorliegenden Schreiben Lessings ist erstmals der Gedanke an eine Edition der Kriegslieder, an ein "Bändchen" gedacht. Auffällig ist, dass im Briefwechsel Gleims und Lessings die Fiktion des Grenadiers als Verfasser aufrechterhalten wird. Unter den herrschenden Bedingungen war Gleim aus Gründen des Selbstschutzes darauf erpicht, von den französischen Truppen, die in der Region stark vertreten waren und mehrfach in Halberstadt einmarschierten, nicht als Verfasser der Kriegslieder identifiziert werden zu können.....Liebster Freund, ..O was ist unser Grenadier für ein vortrefflicher Mann! Ich kann Ihnen nicht sagen, wie gut er seine Sachen gemacht hat! Was haben der H. Major [Kleist] und ich, was haben wir uns nicht über seine Einfälle gefreut! Und noch alle Tage lachen wir darüber. Zu einer solchen unanstößigen Verbindung der erhabensten und lächerlichsten Bilder war nur Er geschickt! Nur Er konnte die Strophen: Gott aber wog bei Sternenklang etc. und Dem Schwaben der mit dem Sprung etc. machen, und sie beide in Ein Ganzes bringen. Was wollte ich nicht darum geben, wenn man das ganze Lied ins Französische übersetzen könnte! Der witzigste Franzos würde sich darüber so schämen, als ob sie die Schlacht bei Roßbach zum zweitenmale verloren hätten. Aber hören Sie, wollen wir unsern Grenadier nicht nun bald avancieren lassen? Jetzt wäre gleich die rechte Zeit dazu, da er hier unter den Genera