Otto Illies und Arnold Dahlke lernten sich in Weimar in der Klasse von Ludwig von Hofmann kennen. Dahlke regte die Gründung einer nicht näher bezeichneten kleinen Vereinigung von Kunstschülern und -schülerinnen an: "in der wir lasen, Vorträge hielten, Entwürfe machten u.s.w." (Otto Illies zit. nach Kat. Farbenschöpfung, S. 125)..Weiter berichtet Illies: "Dahlke war […] die Gewissenhaftigkeit, Pünktlichkeit und der Fleiß in einer Person und hatte ganz entschieden zeichnerisches Können. Aber alle diese Tugenden vermögen leider nicht das fehlende Genie zu ersetzen...Dahlke hatte in Weimar einen Maler Namens Duphorn kennengelernt. Er war so etwas Waldmensch mit Schillerkragen, nackten Füßen und Sandalen, Wandervogel und dergleichen. Zu alledem waren in Dahlke auch Anlagen vorhanden. Als nun Duphorns in die schwedischen Wälder hinauf wollten, flammte Dahlkes Begeisterung für die Wiege des Germanentums gewaltsam auf, und er schloß sich an. Frau Duphorn machte später eine Art Pensionshaus für solche auf, die eine gewisse Primitivität gerne in Kauf nahmen, wenn sie sich dafür frei in der herrlichen Natur bewegen und begeistern konnten...Da Dahlke Schwierigkeiten mit der Farbe hatte, die er bei mir immer selbstlos anerkannte und bewunderte, beschloß er schließlich, Bildhauer zu werden. Als ich mir 1912 meinen Falkenstein gebaut hatte, ließ ich mir von Dahlke einen Brunnen in Muschelkalk für meinen Gemüsegarten entwerfen und ausführen. Von verschiedenen mir eingesandten Entwürfen, entschied ich mich nach einigen Abänderungen für einen, bei dem sich an der Seite eines großen Beckens der Pumpenpfeiler fast wie eine gedrungene Steinlaterne erhob, die an den vier Seiten ihres Lampenwürfels im Relief die vier Jahreszeiten zeigte...Da der Steinstaub beim Meißeln der Plastiken Dahlkes schwacher Lunge schädlich war, ging er zur Holzbildhauerei über und schuf große biblische Figuren und zum Beispiel einen Christopherus, eine Pieta und andere mehr.