August Strobel lieferte 1887 den Entwurf für dieses dekorative Zeugnisformular. Gedruckt wurde das Blatt in der Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann A.-G. Dresden. Neben symbolträchtigen Dingen wird uns ein Blick auf die Brühlsche Terrasse geboten.....Alfred Thiele erlangte die Meisterwürde 1922. Der in Zeitz ansässige Herrenschneidermeister war ein wahrer Könner seines Fachs. Das belegen seine zahlreichen "Trophäen". Als Modell für seine Schöpfungen trat er auf Leistungsvergleichen selbst auf. Die Belege seines Könnens wollte Alfred Thiele im Museum Zeitz verwahrt wissen. Seine Schenkung kündigte der "beste Schneider der DDR" am 22. April 1982 mit folgendem Schreiben an:...."An die Direktion im Schloss Moritzburg.....Ich bin gebürtiger Bürger aus Mildenau, Kreis Henneberg, besuchte die Schule in meinem Heimatort. Ich war in Musik und Zeichnen begabt...Ich ging ein Jahr in eine Posamentenfabrik nach Henneberg. Nach einem Jahr wurde ich krank, weil ich von früh 5 Uhr bis abends 19 Uhr auf den Beinen war. Es ging bergauf bergab, wieder bergauf bergab …..Ich suchte mir in Zschopau eine Lehrstelle als Schneider. Als Geselle war ich in Zeithain. 1911 war ich Schüler der Europäischen Modeakademie in Dresden. Ich machte den Abschluss mit einem Ehrendiplom. 1911 bis 13 war ich Zuschneider beim Hofschneider in Coburg. Dort habe ich die Herzogliche Familie persönlich bedient, sowie auch die Großfürstin von Rußland im Palais Edinburgh. Ich hatte auf meinem Zeugnis zwei Hofschneiderwappen...1946 war ich Kommandanturschneider in Zeitz. Ich habe alle Offiziere vom Leutnant aufwärts bis zum Stadtkommandanten zu meinen Kunden gezählt. Ich musste innerhalb von 3 Tagen 300 Kommissler einkleiden. Mit Hilfe meiner Innungsmitglieder haben wir in Tages- und Nachtarbeit das Wunder vollbracht. Am 4. Tag war die Aufstellung auf dem Platz vor dem Rathaus, dort wurde die Besichtigung vorgenommen. Die Soldaten standen wie die Puppen da. Als Auszeichnung bekam ich beim Stadtkom