Gesamtansicht.-----.Heinrich Zille war vor allem durch seine sozialkritischen Grafiken bekannt, die er häufig durch Berliner Sprachfloskeln ergänzte. Seine Zeichnungen erschienen in bekannten deutschen Satirezeitschriften, wie "Simlicissimus", "Ulk" und in den "Lustigen Blättern". Während sich Zille wie viele seiner Künstlerkollegen vom Hurra-Patriotismus des Ersten Weltkrieges anstecken ließ, zeigten seine Blätter im Verlauf der ersten beiden Kriegsjahre immer stärker das Unverständnis über die politischen Zusammenhänge auf...Zille publizierte insgesamt sieben Lithografien in der pazifistischen Zeitschrift "Der Bildermann", welche vom Verleger und Galerist Paul Cassirer herausgegeben wurde. Cassirer machte zum Kriegsausbruch selbst Erfahrungen im Kriegsdienst und Lazarett, die zu seiner kriegsfeindlichen Gesinnung beitrugen. Das Werk "Kartoffelstehen" erschien in der Septemberausgabe im "Bildermann". Zille persiflierte die damalige Problematik der rationierten Kartoffelausgabe im Frühjahr 1916. Jedem Bürger wurde 1 Pfund Kartoffeln zugesprochen. Da sie Ausgabe aber nicht kontinuierlich gewährleistet werden konnte und von Juni bis Juli 1916 die Weitergabe gänzlich ausfiel, musste die Bevölkerung lange Wartezeiten und Anstehen in Kauf nehmen.