Alois Kolb besuchte 1896 die Akademie der Künste in München, kann aber dennoch in Bezug auf die Radier-Kunst als Autodidakt bezeichnet werden. Zum Anfang des 20. Jahrhunderts fertigte er umfangreiche Grafikarbeiten an, unter anderem im Zuge seiner illustrativen Tätigkeit für die Zeitschrift "Jugend". Kolbs Werke zeichnen sich durch eine mystische Fantasie aus, die in ihrer starken hell-dunkel Ausarbeitung einen spannungsvollen Kontrast erzeugen. Die Mappe "Ein Abenteuer" aus dem Jahr 1919 greift diese Gestaltung auf und verbindet mit einer philosophischen Thematik. ..Das Titelblatt der Mappe zeigt eine dämonische, männliche Figur mit Umhang, welche sich drohend über eine zusammengekauerte, nackte Frau beugt.