Brief - Seite 4.-----.Brief mit Postkarte im Umschlag...Umschlag einseitig handschriftlich mit Bleistift beschrieben sowie an der oberen rechten Ecke mit einem Teil eines schwarzen Stempelabdruckes versehen...Brief auf 2 Blättern Papier im A5-Hochformat, beidseitig mit Bleistift beschrieben. Text: "Am 15.4.45. // Mein liebste Inge! // Heute war mal wieder ein Fort- // tag für mich. Es gab Post + Rauch- // waren. Auch Dein lieber Brief // vom 22. III. hat mich erreicht. // Ich danke Dir herzlich dafür. // Du ahnst vielleicht kaum, was // Du mir durch Deine Briefe gibtst. // Daraus schöpfe ich immer wieder // neue Kraft zum ausharren. // Ich bin noch nicht wieder im // Einsatz. Auch nicht in Deiner // Nähe. Auf Parolen darfst Du // nichts geben. Die sind zu 99,9 % falsch. // Hier in meiner Gegend ist immer // noch Eis + Schnee. Aber so langsam // wandre ich der Sonne entgegen. // Glaub mir, wir alle hier oben, wün- // schten uns im Reich zu sein. Doch // brennt es ja an allen Ecken + Enden. /// Und immer warten + marschieren, // ist nich jeder Manns Sachen. Meine // schon garnicht. Ich bin ein alter [unterstrichen] // Frontsoldat. Erst im Einsatz fühle // ich mich richtig wohl. Eine Hoff- // nung habe ich noch. Zum letzten // Schlag komme ich nicht zu spät. // Und dann kann sich meine // Wut entladen. Für Vieles habe // ich Rache zu nehmen. Mein Heim // ist zerstört; alles habe ich verloren. // Du mußtest unsägliche Strapa- // zen erleiden. Für daß Alles muß // ich mich doch bei unseren // Feinden erkenntlich zeigen! - // Also Du mußt wieder weiter wandern. // Das ist das Los der Heimatlosen. Tröste // Dich mit vielen Millionen Anderen, // denen es genauso, oder gar noch // schlechter geht. - Die Verpflegung ist // jetzt auch bei mir ziemlich knapp // bemessen. Aber all daß kann nichts // an meiner Haltung ändern. Wenn // auch manchmal der Magen knurrt, /// den Humor habe ich noch nicht // verloren. - Das kleine Blumensträus- // chen habe ich in me