Mancher Besucher des Halberstädter Dichters Gleim berichtete von der gemeinschaftlichen Betrachtung von Hut und Schärpe des Monarchen, die der Dichter in seinen Besitz gebracht hatte. Dies gab Gelegenheit, sich zu dem König zu bekennen und Gesinnungsgenossenschaft zu bekunden. Insofern wirkten die Memorabilien gemeinschaftsstiftend...Die Schärpe soll Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg getragen haben, den Hut bei der Audienz, die Gleim 1785 gewährt wurde, und auch bei seinem Tod. Den Hut hatte sich Gleim von Herzog Friedrich August von Braunschweig(-Oels) erbeten, den er nach der Audienz getroffen hatte. Die Schärpe hatte er von einem Kämmerer des Königs Namens Gericke erhalten, der wie Gleim aus Ermsleben gebürtig war. In dem Begleitschreiben Gerickes erfuhr Gleim, dass es sich nicht um irgendeine Schärpe handelte, sondern um jene, die der König den ganzen Siebenjährigen Krieg hindurch getragen und als Souvenir aufzubewahren angeordnet hatte: „Da nun dieser weise König diese Escarpe aufzuheben zu befehlen geruht, so befand sich auch selbige, am 17. August 1786, da Allerhöchstdieselben, des Morgens, 20 Minuten auf 3 Uhr, die Welt verließen, und zu der Ewigkeit übergingen, noch in der genauesten Verwahrung in der Garderobe, welche Sr. jetzt regierenden Königlichen Majestät, unser allertheuerster und gnädigster, geliebter, großer Monarch denen Kammerleuter, auf meine Vorbitte, allergnädigst zu schenken geruhten. Ich kaufte vorzüglich remarquableste Stück.“ (zit. nach Körte 1811, S. 236) Dass die Garderobe vollständig den beiden Kammerlakeien geschenkt wurde, dies stimmt mit anderen Nachrichten überein ([anonym.] Reliquien-Handel aus der Garderobe Sr. Majestät des Königs von Preußen Friedrichs II. In: Journal des Luxus und der Moden, April 1787, S. 129-134). Bald wurde damit ein schwunghafter Reliquienhandel betrieben...Die Schärpe und der Hut in Gleims Besitz haben eine große Ausstrahlung ausgeübt. Gleims Nachbar Klamer Eberhard