Friedrich von Matthisson (1761-1831) studierte von 1778-1781 Theologie und Philosophie in Halle, war 1781-1783 am Philantropinum in Dessau und verdingte sich dann als Hofmeister und Lehrer. Er reiste 1794 durch Deutschland. Ab 1795 war er Gesellschafter, Vorleser und Reisebegleiter der Fürstin Louise von Anhalt-Dessau bis zu ihrem Tode 1811. Danach trat er in den Dienst des Herzogs Friedrich II. von Württemberg als Intendant und Bibliothekar in Stuttgart. Geadelt wurde er 1809. Ab 1827 lebte er in Wörlitz. Sowohl seine eigenen "Gedichte" (1787) als auch seine 20bändige "Lyrische Anthologie" (1803-1807) fanden weite Verbreitung. Matthisson stand mit vielen Autoren in freundschaftlicher Verbindung...Matthisson an Gleim am 9. Mai 1794 aus Krakau b. Magdeburg: "...Hätte mir der Einzige [Friedrich II., König von Preußen] ein verdientes Ordensband umgehängt: wahrlich es hätte mich nicht stolzer gemacht, als die Stelle, die Sie meinem Bilde in Ihrem Freundschaftstempel angewiesen haben. Seit ich denken und empfinden kann, ist mir nichts schmeichelhafteres, ehrenvolleres und erfreulicheres begegnet..."..Am 7. Juni 1794 schrieb er aus Stuttgart: "... Ich bin im Begriff abzureisen, theurer unvergeßlicher Vater Gleim, und schreibe Ihnen in höchster Eil nur noch einige fliegende Worte, welche mein Bild zu Ihnen hinbegleiten sollen. Es ist ziemlich ähnlich geworden u. auch, so viel ich urtheilen kann, recht brav gearbeitet. Erst in einigen Tagen kann es abgeschickt werden weil es noch nicht trocken ist; dieser Brief wird daher ziemlich alt werden..." - ...verso: Friederich Matthisson / gemahlt von Ferdinand Hartmann / für / J. W. L. Gleim. / 1794.