Die Courschleppe ist aus dunkelblauem Samt mit reicher Silberstickerei, die Palmblätter und Rokaillen darstellen, gefertigt. Unterseitig befindet sich blaues Seidentuch...Zur Schleppe ist das Schreiben der Schatullverwaltung vom Oktober 1922 erhalten, mit dem ein Jahr nach dem Tode der Kaiserin das Kleidungsstück auf Wunsch des Kaisers an eine Freundin der Familie überging.....Die Courschleppe wurde im 19. Jahrhundert von Napoleon Bonarparte in die höfische Zeremonialkleidung eingeführt. Sie wurde in das knapp unter der Brust verlaufende Band des Chemisekleides eingehängt oder war mit Ärmeln zum Hineinschlüpfen versehen (daher die französische Bezeichnung manteau de cour, was "Hofmantel" bedeutet). Die Courschleppe wurde im Gegensatz zu den leichten Kleiderstoffen des Kaiserreiches aus schwerem, häufig reich besticktem Stoff gefertigt und gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zur höfischen Galakleidung der Damen...(aus: Carsten Zeige: Antiquitäten & Historica. 55. Auktion. 12. November 2016. Ausstellungskatalog, S. 103