Christian Felix Weiße (1726-1804) studierte seit 1745 in Leipzig Philologie und schloss sich dabei eng an Lessing an, mit dem er gemeinsam für das deutsche Theater arbeitete. 1750 wurde er Hofmeister bei dem Grafen von Geyersberg in Leipzig, mit dem er 1759 nach Paris ging. Seit 1761 war er als Kreissteuereinnehmer in Leipzig tätig, wo er auch verstarb...Weiße begann seine Laufbahn als Dichter mit ‚Scherzhaften Liedern‘ im Stil der Anakreontiker; mit seinen ‚Amazonenliedern‘ orientierte er sich an Gleims ‚Grenadiersliedern‘. Mit Trauerspielen, Lustspielen und Komischen Opern war er auf der Leipziger Bühne vertreten. Neben der Herausgabe der einflussreichen ‚Bibliothek der schönen Wissenschaften und freien Künste‘ schuf er eigenständige Schriften für die Jugend, sodass er als ein Begründer dieser Literaturgattung anzusehen ist. Zu nennen sind hier die ‚Lieder für Kinder‘, das ‚A-b-c-Buch‘ sowie die Herausgabe der Wochenschrift ‚Der Kinderfreund‘ von 1776 bis 1782, der sich der ‚Briefwechsel der Familie des Kinderfreundes‘ 1783 bis 1792 anschloss...Gleim stand mit Weiße in Verbindung; 10 Briefe von der Hand Weißes befinden sich im Gleimhaus. Auch mit zahlreichen Büchern ist dieser Autor in der Gleim-Bibliothek präsent...Gleim besaß das Weiße-Porträt Graffs in einer Kopie von Benjamin Calau. Diese Kopie ist seit dem 2. Weltkrieg verschollen. Das vorliegende Gemälde, das dem Gleimhaus vom Land Sachsen-Anhalt als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurde, stammt vermutlich wie das Gegenstück mit der Gemahlin aus dem Besitz von Weiße selbst. In Weißes Briefwechsel ist von einem Porträt, das Graff für den Dichter schuf, die Rede. Eine Replik befindet sich in der Universitätsbibliothek Leipzig aus dem Besitz des Buchhändlers Philipp Erasmus Reich...Dieses Gemälde befindet sich als Dauerleihgabe des Landes Sachsen-Anhalt im Gleimhaus.