Dieses Kleid wurde dem Altmärkischen Museum im Jahre 1905 von einer Gutsbesitzerfamilie aus Groß Möringen überlassen...Das Obermaterial ist ein blauer Seidentaft mit einem Kleinmuster aus flottierenden Kett- und Schussfäden. Das Oberteil besitzt vorn und hinten sehr spitze und lange Schneppen mit eingearbeiteten Fischbeinstäben. Solche Versteifungen wurden auch entlang der geschwungenen und weit nach hinten gezogenen Seitennähte eingearbeitet. Die Schößchen sind angeschnitten. Das Futter besteht aus Leinen, an den Schoßteilen und an den überlappenden Vorderkanten aus rotgechinztem Leinen. Für das Ärmelfutter wurde dicker roter, schwarz bedruckter Wollköper verwendet...Das Oberteil wurde im Leinenfutter mit zweimal vier Schnürlöchern geschlossen. An den Ärmelenden sind Verzierungen aus dunkelbraunem Baumwollsamt aufgenäht, wobei der untere Streifen in Zacken geschnitten wurde...Der Rock ist vorn glatt und mit einem durchgängigen Sparfleck (vom Bund bis zum Saum) aus blauer Baumwolle in Leinwandbindung gearbeitet. Im Bereich des Bundes besteht der Sparfleck aus ungefärbter Baumwolle in Leinwandbindung. Sonst ist der Bund wie auch der gesamte übrige Rock aus dem Obermaterial des Oberteils gefertigt, wobei die Bahnbreite von 52 cm und eine mehrfarbige, 7 mm breite Webekante erkennbar sind. Innen ist der Bund mit blauem Leinen hinterlegt. Der Verschluss erfolgt links mit Haken und Öse (fehlt)...Die Rockweite ist in Falten in den Bund eingelegt und 6,5 cm darunter mittels einer Heftnaht fixiert. An der Unterkante befindet sich ein 5 cm beites Stoßband aus blauem Leinen. Die noch erkennbaren älteren scharfen Faltenkniffe könnten auf das Verwahren des Rockes in gefaltetem und zusammengebundenen Zustand oder auf eine spätere Verwendung als Faltenrock hinweisen...Interessant ist, dass sich in der Sammlung ein vergleichbares Oberteil aus derselben Seide befindet (Inv.-Nr. VI-e-480), welches offenbar aus einem anderen Haushalt stammt. Offensichtlich wu