Brief - Vorderseite.-----.Brief mit Umschlag...Brief: Papier im Hochformat, beidseitig mit Maschine beschrieben, wobei alle Wörter groß geschrieben. Text: "München, d. 15.2.1948. // Liebe Inge! // Es ist tatsächlich von fast 4 Wochen her, dass ich deinen // Brief erhielt! Bitte sei mir nicht böse, dass ich so unendlich // lange gebraucht habe, bis ich dir antworte, aber ich wra // vor und kurz nach Weihnachten so beschäftigt, dass ich aus // den Überstunden hier im Geschäft gar nicht mehr herauskam. // Lass dir vor allem nun erst einmal für deinen lieben Brief // und für deine Geburtstagsgratulation danken. Dass du dich // daran noch erinnerst!! Alle Achtung! So ein Gedächtnis hätte // ich nicht. - // Ich bewundere dich ehrlich, dass du, - wie du schreibst, - // schon "alte Paukerin" bist!! Wer hätte das gedacht! // Ich war zwar während des Kriegshilfsdienstes auch "Lehrerin", // wollte aber dann noch endlich anfangen, Musik zu studieren. // Doch da es nicht immer so geht, wir man gern möchte, war // auch dies Freude nur von kurzer Dauer. Nach einem Jahr - // in dem ich eifrigst Klavier und Gesang studiert hatte - // musste ich in den Rüstungsbetrieb. Dann kamen die Amis.. // und anschließend hieß es natürlich "Geld verdienen!" - // Was aber tun?... Zuerst machte ich Heimarbeit, die aber jäm- // merlich wenig einbrachte und sehr mühsam war. Dann machte // ich die Aufnahmeprüfung an der neugegründeten Sprachen- /// schule, die ich denn auch,- nach vielem Angstschweiß,- // bestand. Ich besucht sie 1 Jahr (Englisch), machte die // Dolmetscherprüfung und bekam danach eine Stellung // im Münchner Schwabinger Krankenhaus. Ich arbeite im Tages- // raum der amerikanischen Krankenschwestern. Das ist ein // wunderschöner, großer Raum, - die frühere Ärztebücher- // rei - , mit Clubmöbeln und Telefon. Ich muss nun Tele- // fongespräche abnehmen, Dolmetschen (zwischen den deut- // schen Hausmädchen und den am. Schwestern) und muss jede // Woche