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Kreismuseum Jerichower Land, Genthin Gebrauchskeramik und Braungeschirr

Gebrauchskeramik und Braungeschirr

Über die Sammlung

Die Sammlungsstücke des Kreismuseums wurden überwiegend im Fläming, in Görzke (Lkr. Potsdam-Mittelmark, ehemals Kreis Jerichow I) hergestellt und regional vertrieben.
Die Anfänge des Töpfereihandwerks in Görzke gehen bis ins 17. Jh. zurück. Bereits 1706 schlossen sich die Töpfer im Ort zu einer Innung zusammen. Im 18. Jahrhundert brachten Handwerker aus Niederschlesien die Bunzlauer Art in den Fläming. Seit dem 19. Jahrhundert bis heute wird in Görzke überwiegend Braungeschirr und geschwämmeltes Geschirr (dunkle Glasurfarbe wird mit einem Schwämmchen auf helle Glasur aufgetragen) hergestellt.
Braungeschirr zählt zur Irdenware und ist eine hochgebrannte, aber nicht dicht gesinterte, daher sehr temperaturbeständige Keramik. Erkennbar ist sie an einem hellbraunen porösen Scherben und der namengebenden dunkelbraunen Glasur. Die Glasur ist bleifrei und besteht aus einem leichtflüssigen, sehr gut aufgeschlämmten und gereinigten Glasurlehm. Die Glasur hatte einen Schmelzpunkt zwischen 1160 und 1300 °C.
Wegen seiner praktischen Eigenschaften (Hitzebeständigkeit, wasserdichte Glasur) und geringen Produktionskosten war das Braungeschirr sehr beliebt und als Haushalts- und Gebrauchsgeschirr seit dem 19. Jahrhundert in ganz Mitteleuropa verbreitet.
Die große Formenvielfalt ergibt sich aus dem Gebrauch des Geschirrs zum Kochen, Braten, Backen, Bevorraten und Transportieren. Typisch sind die enghalsigen Tonflaschen, für die auch besonders feiner „Flaschenton“ verwendet wurde. Weitere Formen sind Krüge, Kannen, Kochtöpfe, Schüsseln, Backformen, Butterfässer, Gärtöpfe, Fässer für Gurken und Sauerkraut. Seit den 1920ern wurden auch Kaffeegeschirr und dekorative Vasen hergestellt.

Diese Sammlung ist Teil von

Ländliche und städtische Kultur / Haus- und Hofwirtschaft [183]

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