museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Kreismuseum Jerichower Land, Genthin Sammlung Stimming [445b]
Beigabe (Kreismuseum Jerichower Land, Genthin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kreismuseum Jerichower Land, Genthin (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Zungengürtelhaken

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Bei dem korrodierten Objekt handelt es sich um einen Zungengürtelhaken. Diese bilden mit Segelohrringen eine charakteristische Grabbeigabe der älteren vorrömischen Eisenzeit, treten aber auch noch in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit auf. Einen Verbreitungsschwerpunkt bildet das Mittelelbegebiet (Müller 1985, 84-85). Das Objekt stammt zusammen mit einem Pufferhalsring aus einer Urnenbestattung bei Schermen (Sachsen-Anhalt). Auf diese Karte wurde es während der Amtszeit von Otto Vogeler (1890-1950) gebracht.
In Mitteleuropa der vorrömischen Eisenzeit, insbesondere in Norddeutschlands Jastorf-Kultur, war der Gürtel ein Bestandteil der Tracht. Der Gürtel bestand aus organischem Material und Metallbesatz oder gänzlich aus Metallblech. Am häufigsten finden sich die Schließen der Gürtel, sog. Gürtelhaken, als Beigaben in Urnengräbern. Sie wurden aus Bronze oder Eisen hergestellt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Form der Gürtelhaken. In der Jastorf-Kultur treten zum Beginn der vorrömischen Eisenzeit vor allem kleine Zungengürtelhaken auf. Diese bestehen aus einem biegbaren Eisenblech, das an einer oder beiden Seiten umgebogene Zungen besitzt (Keiling 2008, 93-94).

Material/Technik

Bronze / gegossen, geschmiedet

Maße

L. 12 cm; Br. 2,4 cm

Literatur

  • Keiling, Horst (2008): Bemerkungen zu den eisernen v-förmigen Gürtelhaken der Jastorf-Kultur. In: F. Biermann/U. Müller/Th. Terberger (Hrsg.), „Die Dinge beobachten…“ Archäologische und historische Forschungen zur frühen Geschichte Mittel- und Nordeuropas. Archäologie und Geschichte im Ostseeraum 2, 93-105. Rahden/Westf. 2008, Seite 93-94
  • Liebschwager, Christa (1958): Die Latène-Zeit im Kreis Burg. Diplomarbeit Univ. Leipzig. Leipzig, seite 56-57
  • Müller, Rosemarie (1985): Die Grabfunde der Jastorf- und Latènezeit an unterer Saale und Mittelelbe. Veröff. Landesmus. Vorgesch. Halle 38. Berlin, Seite 84-85
Karte
Kreismuseum Jerichower Land, Genthin

Objekt aus: Kreismuseum Jerichower Land, Genthin

Im Jahre 1886 durch den "Verein der Alterthumsfreunde" in Genthin gegründet, wurde die Sammlung 1908 als Kreismuseum vom Landkreis Jerichow II...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.