museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Kreismuseum Jerichower Land, Genthin Grabinventar aus Schermen mit Zungengürtelhaken und Halsring

Grabinventar aus Schermen mit Zungengürtelhaken und Halsring

Das Grabinventar aus Schermen bei Burg in Sachsen-Anhalt besteht aus einem Grabgefäß und zwei Grabbeigaben.

[ 3 Objekte ]

Kegelhalsterrine mit Bandhenkel

Das unverzierte Gefäß besitzt einen kurzen geschwungenen Hals mit ausbiegendem Rand. Ein Bandhenkel findet sich zwischen Schulter und Umbruch. Es diente als Urne und beinhaltete einen Zungengürtelhaken und ein Bruchstück eines Pufferhalsringes.

Zungengürtelhaken

Bei dem korrodierten Objekt handelt es sich um einen Zungengürtelhaken. Diese bilden mit Segelohrringen eine charakteristische Grabbeigabe der älteren vorrömischen Eisenzeit, treten aber auch noch in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit auf. Einen Verbreitungsschwerpunkt bildet das Mittelelbegebiet (Müller 1985, 84-85). Das Objekt stammt zusammen mit einem Pufferhalsring aus einer Urnenbestattung bei Schermen (Sachsen-Anhalt). Auf diese Karte wurde es während der Amtszeit von Otto Vogeler (1890-1950) gebracht. In Mitteleuropa der vorrömischen Eisenzeit, insbesondere in Norddeutschlands Jastorf-Kultur, war der Gürtel ein Bestandteil der Tracht. Der Gürtel bestand aus organischem Material und Metallbesatz oder gänzlich aus Metallblech. Am häufigsten finden sich die Schließen der Gürtel, sog. Gürtelhaken, als Beigaben in Urnengräbern. Sie wurden aus Bronze oder Eisen hergestellt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Form der Gürtelhaken. In der Jastorf-Kultur treten zum Beginn der vorrömischen Eisenzeit vor allem kleine Zungengürtelhaken auf. Diese bestehen aus einem biegbaren Eisenblech, das an einer oder beiden Seiten umgebogene Zungen besitzt (Keiling 2008, 93-94).

Bruchstück eines Halsringes mit profilierten Enden (Pufferenden)

Das Fragment eines Bronzehalsringes besteht aus einem abgeflachten Rundstab mit eingeritztem Strichmuster und aufgestecktem, profiliertem Ende aus vier knotenartigen Verzierungen. Möglicherweise ist das Fragment vergoldet. Vorbilder finden sich in thüringischen Nachbildungen der typisch keltischen Torques.

[Stand der Information: ]