Bei dem korrodierten Objekt handelt es sich um einen Zungengürtelhaken. Diese bilden mit Segelohrringen eine charakteristische Grabbeigabe der älteren vorrömischen Eisenzeit, treten aber auch noch in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit auf. Einen Verbreitungsschwerpunkt bildet das Mittelelbegebiet (Müller 1985, 84-85). Das Objekt stammt zusammen mit einem Pufferhalsring aus einer Urnenbestattung bei Schermen (Sachsen-Anhalt). Auf diese Karte wurde es während der Amtszeit von Otto Vogeler (1890-1950) gebracht.
In Mitteleuropa der vorrömischen Eisenzeit, insbesondere in Norddeutschlands Jastorf-Kultur, war der Gürtel ein Bestandteil der Tracht. Der Gürtel bestand aus organischem Material und Metallbesatz oder gänzlich aus Metallblech. Am häufigsten finden sich die Schließen der Gürtel, sog. Gürtelhaken, als Beigaben in Urnengräbern. Sie wurden aus Bronze oder Eisen hergestellt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Form der Gürtelhaken. In der Jastorf-Kultur treten zum Beginn der vorrömischen Eisenzeit vor allem kleine Zungengürtelhaken auf. Diese bestehen aus einem biegbaren Eisenblech, das an einer oder beiden Seiten umgebogene Zungen besitzt (Keiling 2008, 93-94).
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