Zu Beginn der 1980er Jahre erging an Friedrich B. Henkel der Auftrag, für den damals neu geschaffenen Museumshof des Winckelmann-Museums ein plastisches Werk zu Ehren von Johann Joachim Winckelmann zu schaffen. 1986 konnte auf dem Hof ein 3,40 m hohes und 2,30 m breites Bronzerelief gemeinsam mit einer bronzenen Jünglingsstatue, die einen Lorbeerzweig hält, eingeweiht werden (WM-VI-c-29; vgl. auch WM-VI-c-73). Das Bronzerelief vereint - einer Collage vergleichbar - eine Auswahl berühmter römischer Monumente, z.B. die Trajan-Säule oder die Caestius-Pyramide, mit wichtigen Büchern Winckelmanns und mit dessen Profilbildnis zu einer Gesamtkomposition.
Der Entwurf in Bleistift und Sepiatinte wird hier kombiniert mit der Technik der Collage. Er verdeutlicht die kompositionelle Auseinandersetzung des Künstlers für die Bronzefassung und ist ein wertvolles ergänzendes Dokument für die Entstehungsgeschichte des großen Bronzereliefs. Anders als in den anderen Entwurfszeichnungen fehlt hier die Cestius-Pyramide, auch ist - abweichend von den anderen Zeichnungen - oben rechts der Septimius-Severus-Bogen dargestellt.
Sign. u.r.: 83 Henkel
Schenkung des Künstlers 2019 an die Winckelmann-Gesellschaft.
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