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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gerda Leo (1909–1993) [MOSPh04655/b]
Gardinengeschäft (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
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Gardinengeschäft

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Beschreibung

Zur Werkgruppe “Stadtlandschaft
Gerda Leos Stadtlandschaften zeigen selten das große Ganze, vielmehr fotografierte sie gesehene Eigenheiten: Das Spiel des Schattens auf sonnenbeschienenen Flächen, die gegebene grafische Struktur von Mauerwerken und Kopfsteinpflastern oder die Spiegelung eines Gebäudekomplexes im Fluss. Gewisse stilistische Elemente wiederholen sich in ihren Arbeiten. Gemäß dem von Alexander Rodtschenko (1891–1956) propagierten Abrücken von der Bauchnabelperspektive weisen die Kompositionen des Öfteren den Blick von unten nach oben (Froschperspektive) oder von oben nach unten (Vogelperspektive) auf, zum Beispiel den Blick aus dem Fenster. Dem Spiel von hellem Sonnenlicht und dunklem Schattenwurf schenkte Gerda Leo große Aufmerksamkeit. Der Schatten kann dabei als große Fläche das kompositorische Gegengewicht zu besonnten Stellen oder als filigranes Muster wie eine zarte Zeichnung erscheinen. Mit dem scharfen Blick des “Neuen Sehens“ fand Gerda Leo ihre städtischen Motive und hielt sie als Stadtlandschaften fest. Alles war schon da. Es musste nur gesehen werden.

Zum Motiv “Gardinengeschäft“
Aus einem Gardinengeschäft heraus führte Gerda Leo durch zwei spitzbogige Schaufenster den Blick auf das städtische Leben. Gelegen an exponierter Stelle in der Leipziger Straße 12 gegenüber der Ulrichskirche in Halle/Saale, betrieb “Methner Gardinen“ auch Filialen in Königsberg i. Pr., Leipzig und Magdeburg. Gerda Leo fängt in diesem Motiv den starken Hell-Dunkel-Kontrast ein. Das Ladeninnere, in dem die Stoffe kunstvoll drapiert und arrangiert sind, bleibt weitestgehend im Dunkeln. Der Blick nach draußen auf die Einkaufsstraße mit Kirche erstrahlt im Tageslicht und verschwimmt in der Ferne. Interessanterweise findet sich in der Aufnahme nicht das, was Gardinen auszeichnet, nämlich Fenster zu schmücken und die Blicke bzw. die Sonneneinstrahlung von außen abzuhalten. Die eine Stoffbahn im linken Fenster scheint doch eher verloren. Stattdessen prangt der Werbeschriftzug der Firma spiegelbildlich in großen Lettern am rechten Fenster: "Methner Gardinen sind billig“. Insofern ist diese Fotografie nicht als Werbeaufnahme zu verstehen, vielmehr reizte Gerda Leo das Spiel mit der Transparenz der Fenster, die die Komposition in dunklen Bildvorder- und hellen Bildhintergrund teilt.

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technik

Silbergelatine

Maße

58 x 58 mm

Literatur

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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