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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gerda Leo (1909–1993) [MOSPh02180(432)d]
Finsler (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
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Finsler

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Beschreibung

Zur Werkgruppe “Menschen
Eine umfangreiche Gruppe in Gerda Leos Werk bilden fotografische Porträts. In ihren freien Fotografien experimentierte sie auch über konventionelle Sehgewohnheiten hinaus. Die Bildnisse ihrer Familie, aus dem Freundeskreis oder im Umfeld ihres Studiums an der “Burg“ reichen von en face-Darstellungen bis hin zum verlorenen Profil und zeigen Situationen oder Inszenierungen, in Innen- oder Außenaufnahmen. Einige stilistische und kompositorische Mittel finden sich immer wieder: Tageslicht fällt meist als starkes Seitenlicht auf die Gesichter, so dass, vor allem bei en face-Darstellungen, eine Gesichtshälfte im Dunkel bleibt. Zudem sind die Portraitierten häufig knapp ins Format gesetzt, bis hin zum Anschnitt, oft vor nicht näher definierbarem, hellen oder dunklen Hintergrund. Diese Elemente ihrer Bildsprache finden sich schließlich auch in anderen Sujets wieder, etwa bei Pflanzen- oder Sachaufnahmen. Gerda Leos Aussage: “Man nimmt nur auf, was schon in einem drin ist.“ wird hier visuell nachvollziehbar (zit. n. Staatliche Galerie Moritzburg (Hrsg.), Gerda Leo. Photographien 1926–1932, Leipzig 1994, S. 75).

Zum Motiv “Finsler“
Im fotografischen Shoot traten sich Lehrer und Schülerin/Assistentin frontal gegenüber. Mit beiden Händen umfasst Hans Finsler die Kamera und blickt durch den Sucher. Die Situation wird von einem anderen Motiv durch eine Doppelbelichtung überlagert. Hier stehen zwei Männer, links wieder Hans Finsler und rechts wahrscheinlich Heinrich Koch, sein späterer Nachfolger an der "Burg“, mit dem Rücken zur Kamera, nebeneinander. Beide Szenen sind Außenaufnahmen bei denen jeweils ein weißes Geländer strukturgebendes Element ist, an dem der Blick in die Weite der Landschaft beginnt. Gerda Leo portraitierte Hans Finsler in einer Fotografie ohne ihn im klassischen Sinne sichtbar zu machen: In der einen Aufnahme verdeckt die Kamera sein Gesicht, in der anderen, die sein Profil zeigt, erschwert die Transparenz durch die Doppelbelichtung ein dezidiertes Erkennen der Gesichtszüge. Gerda Leo macht ihren Lehrer auf andere Art sichtbar. Der Fotograf, als bedeutender Vertreter des "Neuen Sehens“ hält als charakterisierendes Attribut die Kamera. Er sucht den Dialog mit seinen Schülern (Heinrich Koch war ab 1930 Teil der Fotoklasse) und geht in die Umgebung mit ihnen. Wenn diese Aufnahme nicht die Physiognomie zeigt, so zeigt sie doch den Menschen und mehr noch, den Lehrer Finsler.

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technik

Silbergelatine, Mehrfachbelichtung

Maße

58 x 56 mm

Literatur

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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