Vorn rechts ist die auch heute noch zu besichtigende Domvorhalle zu erkennen, einige Bürger befinden sich davor und auf der Treppe. Der Goslarer Dom ist die ehemalige Stiftskirche St. Simon und Judas, die bereits zwischen 1040 und 1050 errichtet wurde, Kaiser Heinrich I. hatte sie gestiftet. Sie gehörte zur Kaiserpfalz. Anfang des 19. Jahrhunderts war sie ruinös und wurde auf Betreiben der Stadt 1819–1822 abgebrochen. Der wegen ihres reichen skulpturalen Schmucks noch erhaltene Rumpf-Dom wird hier so gesehen, dass der Blick auf die im Licht liegende Kaserne fällt, die in der Bildunterschrift auch noch genannt wird. Ein ungewöhnliches Motiv, das sonst in der Folge seiner Harzansichten nirgendwo eine Rolle spielt. Es ist als wolle Ludwig Rohbock mit seiner Ansicht sagen, dem Neuen und Militärischen mag die Zukunft gehören, aber das Alte verdient Bewunderung.
Die von Balken gerahmte Darstellung ist bezeichnet li. u. "Gez. v. L. Rohbock.", re. u. "Stahlst. v. Wm. Lang", Mi. u. "Die alte Domkapelle & die neue Kaserne in Goslar / Druck & Verlag v. G. G. Lange in Darmstadt."
Das sehr gut erhaltene Exemplar ist seltenerweise hier noch erhalten in: "Der Harz. / Sammlung von 45 Ansichten, / nach der Natur aufgenommen von / Ludwig Rohbock. / In Stahlstichen." in der vollständigen Ausgabe mit Umschlag, Inhaltsverzeichnis, Titelblatt mit einer Ansicht und weiteren 44 Ansichten. ( Gr 000418 - Gr 000464) Das Motiv erschien auch in Langes "Originalansichten", Bd. 11 im selben Jahr.
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