Das ovale Zierdeckchen ist aus weißem Leinen und zeigt auf einer Seite Blumen in Loch- und Langettenstickerei.
Weißstickerei
Weißstickerei, auch Opus Teutonicum genannt, (weißes Garn auf weißem Grund) gibt es nachweislich schon seit dem Hochmittelalter mit der ersten Hochblüte im 13. Jhd. Es wurden zu dieser Zeit vor allem Altartücher und andere sakrale Textilien bestickt, wovon einige Stücke erhalten sind.
Weißstickerei fand schnell ihren Weg in den Alltag und so wurden Tisch- und Bettwäsche, aber auch Unterkleider, Schürzen und später sichtbare Kleidungsstücke weiß bestickt.
Die Langettenstickerei gehört zu den Arten der Weißstickerei
Der Langettenstich, auch Feston, Schlingstich oder modern Knopflochstich genannt, dient zur Randbefestigung. Er wird über 2 parallel zueinander liegenden Linien oder über spitz zulaufende Bogen gestickt. Die Bogen werden mit Vorstichen nachgezogen, mit Vorstichen oder Kettenstich ausgefüllt (unterlegt) und mit Langettenstich dicht überstickt. Der Langettenstich wird stets von links nach rechts gearbeitet. Bei schmalen Rändern genügt es, nur über die Musterlinien oder über zwei mitlaufende Fäden zu sticken. Breite Bogenränder werden mit Hexenstich unterlegt. Nach dem Sticken wird der Stoff dicht an den Knötchen der Langette abgeschnitten.
Beschreibung aus "Illustrierte historische Handarbeitstechniken" (1920)
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