Die bronzierte Gipsbüste Winckelmanns geht auf jene postume Porträtvariante von Friedrich Wilhelm Doell zurück, die von Louis Valadier in Bronze gegossen und 1778 an die Kassler Akademie übersandt wurde (heute Kassel, Staatliche Kunstsammlungen). Unter Anleitung von Mengs und Reiffenstein schuf Doell 1777 die Variante, die Winckelmann mit dezenten Alterszügen und sorgsam gelegter Lockenfrisur auf idealisierte Weise darstellt. Markant an diesem Typus ist der nach vorn gereckte Kopf. Die Schultern und Brust anschneidende Büstenform in "heroischer Nacktheit" geht auf Vorbilder antiker römischer Porträts zurück und unterstreicht die postume Heroisierung Winckelmanns. Zu der Stendaler Gipsbüste gehört überdies ein 1,25 m hoher Sockel in grünem Buntmarmor (Verde antico).
Geschenk Dr. Wolfgang von Wangenheim
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