Deutsch: Eine Römerin, die sich in Poesie versucht
In einer Hügellandschaft unter Bäumen steht eine gestikulierende Frau zwischen zwei Tischen einer Taverne, umgeben von einer Gruppe von Männern und Frauen, die ihr zuhören. Alle Personen tragen einen Zylinderhut. Von rechts kommt ein Wirt mit Weinkaraffen.
Bartolomeo Pinelli schuf die mit Wasserfarben kolorierte Radierung um 1820.
Pinelli (1781-1835) schuf zahlreiche volkstümliche Bilder mit Alltagsszenen, anekdotischen Geschichten und pittoresken Details im Lokalkolorit von Rom zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die klassische Größe Roms, in den Bildern angedeutet durch bekannte antike Monumente, rückt gegenüber den Darstellungen der turbulenten Gegenwart ganz in den Hintergrund. Bildeten menschliche Gestalten in den Veduten von Vasi oder Piranesi lediglich die lebendige Miniatur-Staffage im Kontrast zur gewaltigen Architektur, so kehrt sich das Verhältnis bei Pinelli zugunsten der Alltagsszenerie um. Was ihn aber mit Vasi und Piranesi verband, war der Käuferkreis - auch Pinelli schuf seine Arbeiten vornehmlich für Touristen und Italienfreunde, die aus dem Ausland kamen.
Bez.:
u.l.: Pinelli dis. e inc.
u.m.: Donna Romana improvisando in poesia, all’Osteria del Carciofolo, vicino le Terme Antoniane, il giorno della Festa del Divin Amore.
u.r.: Roma 1820.
Schenkung Dr. Wolfgang von Wangenheim
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