Dargestellt ist der Büstenausschnitt der sog. Artemis oder Diana von Versailles, die sich heute in der Galerie des Caryatides im Louvre, Paris, befindet. Es handelt sich um eine römische Kopie hadrianischer Zeit (1. Hälfte 2. Jahrhundert n. Chr.), vermutlich nach einer verlorenen griechischen Bronzestatue aus der Zeit um 340–320 v. Chr., die dem Bildhauer Leochares zugeschrieben wird. In nachantiker Zeit gehörte sie neben den Statuen im Cortile del Belvedere oder in der Villa Borghese in Rom zu den berühmtesten antiken Meisterwerken. Nachdem Papst IV. sie 1556 an Henry II. verschenkt hatte, kam sie unter Ludwig XIV. kam sie in die Grande Galerie im Schloss Versailles.
Gemeinsam mit der Büste des Apollon vom Belvedere, der ebenfalls Leochares zugeschrieben wurde, bildet die Diana ein beliebtes Büstenpaar. Das hier vorliegende verkleinerte Büstenpaar (vgl. WM-VI-c-57) aus Bisquitporzellan auf schwarzem Holzsockel ist ein Zeugnis des bürgerlichen Wohngeschmacks des 19. und 20. Jahrhunderts.
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