Von den vielen Emailuhren aus der Stiftung Hüttel von Heidenfeld besticht diese von etwa 1785 durch die zarte Malerei im Stil des Klassizismus. Das außen emaillierte Goldgehäuse zeigt ein Paar mit einem Hund, das vor einem in Stein gefassten Brunnen steht. Im Hintergrund sieht man ein Segelboot auf einem See. Die Malerei könnte eine Genfer Arbeit sein. An der Wandung befinden sich beidseitig umlaufende, sehr plastisch ziselierte Blättergirlanden. Der ovale Bügelring sitzt auf einem hohen, flächigen Pendant. Durch Drücken des Pendants wird das Schlagwerk ausgelöst. Das weiß emaillierte Zifferblatt hat leicht schräg gestellte arabische Stundenzahlen und am Zifferblattrand einen gepunkteten Ring für die Minutenangabe sowie goldene Poker- und Beetlezeiger. Das Werk hat eine Spindelhemmung mit Ein-Viertel-Repetitionsmechanismus über zwei Hämmern, der durch Druck auf den Pendant ausgelöst wird. Signiert ist die Taschenuhr mit Breguet A. PARIS, Nr. 949. Wegen seiner Berühmtheit wurde zu dieser Zeit der Name Breguet häufig verwendet. Nach Recherchen des Stifters stammt diese Uhr vermutlich nicht vom Uhrmacher Breguet.
(K. Ebert)