Der grob gearbeitete Napf mit unregelmäßig, gewelltem Rand und abgesetzten Standboden ist auf der gesamten Außenseite mit regellosen Kammritzlinien versehen. Sie wurden mit einem mehrzinkigem Werkzeug eingebracht.
Kammstrichverzierungen gehörten im Saalegebiet zum üblichen jungbronzezeitlichen Bestand, wo sie ab Ha A2/B1 regelhaft auftraten. Möglicherweise kann die Verzierungsart als nördlicher Einfluss betrachtet werden (Schunke 2oo4, 276). Im Elb-Havel-Gebiet (Mont. Per. V-VI) kommen Kammstrichmuster vor allem an Schalen, aber auch an Unterteilen von Doppelkonen oder Tassen vor. Ansonsten ist diese Verzierungsart aber als ungewöhnlich einzuschätzen (Horst 1972, 118; Horst 1985, 75, 94). Nach Fritz Horst (1985, 107-111) wurden Schalen des täglichen Gebrauchs mit verschiedenen Techniken wie beispielsweise den Kammstrichlinien aufgeritzt, um eine griffige Außenseite zu schaffen.
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