Bearbeitete Knochengeräte finden sich in bronzezeitlichen Urnenbestattungen nicht selten. Diese sind in der Regel in mehrere Teile gesprungen, da sie mit dem Leichnam zusammen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Bei den hier besprochenen Artefakten handelt es sich jeweils um das gestielte Schaftende einer Knochenpfeilspitze, die aufgrund ihrer Größe wohl zur Jagd oder zum Fischfang von kleineren Tieren diente. Sie wurden aus einem Röhrenknochen hergestellt, besitzen einen runden Schaftdorn und besaßen ursprünglich wohl eine heute abgebrochene Spitze von geflügelter oder ungeflügelter Form (Sonderform 4: vgl. Eckhardt 1996, 38, 431 Verbreitungskarte 17).
Die Fragmente stammen aus einer doppelkonischen Urne der späten Bronzezeit.
Vergleichstücke finden sich im Gebiet der Lausitzer Kultur zwischen Polen und Mitteldeutschland. Als typische Beigaben treten sie in Nordostbrandenburg zumeist in größerer Anzahl von 3–9 Stück in Gräbern der Mont. Perioden IV und V auf (Mehner 2009, 39).
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