Gallo-römisch, 1.-3. Jh. n. Chr.
Die seitlich zu den Schläfen hin fliehende Stirn wird giebelförmig von einer kompakten Masse, ohne erkennbare Haarsträhnen, gerahmt; vielleicht waren die Haare von einem Kopftuch umhüllt. Giebelförmig steigen auch die fast geradlinig verlaufenden Brauen zur Nasenwurzel hin an. Sie beschatten tief eingesunkene, asymmetrisch ausgebildete Augen: Das rechte Auge liegt nicht nur wesentlich höher als das linke, es hat auch einen wesentlich höher geschwungenen Lidbogen. Die Lider beider Augen sind nicht plastisch ausgearbeitet, sondern nur mit einer Rille umrissen. Da die Nase recht kurz ist und von der Wurzel zur Spitze hin schmaler statt breiter wird, wirkt sie etwas unnatürlich. Der geschlossene Mund mit herabgezogenen Mundwinkeln ist ungewöhnlich schmal. Wangen- und Kinnpartie sind großflächig mit wenig anatomischem Verständnis modelliert.