Flugblatt von 1631 zum Dreißigjährigen Krieg
3 Spalten, 90 Knittelverse
Auf dem Flugblatt ist die Stube eines Feldscherers dargestellt, in der verschiedene Tätigkeiten eines solchen ausgeübt werden. Innerhalb des Raumes warten mehrere Jesuiten und andere katholische Geistliche auf ihre Behandlungen, wie sie im Vordergrund bereits an einigen Klerikern vollzogen werden. Links außerhalb der Stube begegnen sich in einer Landschaft ein Bote und ein wandernder Barbier. In der Ferne ist die Marienveste und der Würzburger Dom zu erkennen.
Im Text stellt sich der Feldscherer, identifizierbar als Johann Tserclaes Graf von Tilly, Feldherr der katholischen Partei im Dreißigjährigen Krieg, vor und erzählt von seiner Arbeit und seinem unglücklichen Schicksal.
Die Radierung verbildlicht mit der politischen Metapher der Baderstube die Entmachtung des katholischen Klerus durch den protestantischen Schwedenkönig Gustav II. Adolf.
