Radierung von ca. 1770 mit der Darstellung des Abtransports eines Monolithen
Im Jahre 1766 beauftragte Katharina II. den französischen Bildhauer Etienne-Maurice Falconet mit der Arbeit für ein Reiterstandbild Peter des Großen in St. Petersburg. Für dessen Sockel musste aus statischen Gründen ein Monolith verwendet werden. Fast zwei Jahre suchte man erfolglos nach einem geeigneten Granitfelsen bis ein Bewohner des Dorfes Lachta an der Bucht von Kronstadt auf einen bemoosten Felsblock stieß.
Die Darstellung zeigt den aufwendigen Abtransport des Monolithen von seinem Fundort. Unter den Augen zahlreicher Zuschauer wird der Granitfels mithilfe von zwei großen Winden, gedreht von je 30 Männern, auf Hohlschienen nach vorn bewegt. Links vom Felsen steht Katharina II. mit ihrem Hofstaat, die vielleicht von Falconet oder dem Conte Carburi den Transport erläutert bekommt.
Um den Felsblock zu bewegen konstruierte der Comte Marin de Carburi, der Falconet bei diesem Projekt unterstützte, 16 große Maschinen, die jeweils mit 32 Leuten betrieben wurden und den Block täglich um etwa 45 m auf großen Kupferkugeln, die in Hohlschienen liefen, vorwärts brachten.
Radiert wurde das Blatt von Jacob van der Schley, nach Zeichnungen des russischen Architekten Georg Friedrich Velten (Jurij Matwejewitsch Felten).
Die Radierung gehört zu den Blättern mit der Inv.-Nr. MOIIF00676 und MOIIF00686.