Knapp 60 Jahre nach dem Tod des Dichters und Sammlers Gleim kehrten dessen Sammlungen zurück in seinen Wohn- und Amtssitz hinter dem Chor des Halberstädter Doms. Seine Porträtgemäldesammlung mit ihm befreundeter Dichter und Denker der Aufklärung wurde wieder zu seinem "Freundschaftstempel" arrangiert, wie er selbst die Räume mit den Bildnissen genannt hatte.
Das Arrangement hatte der kunstsinnige Halberstädter Apotheker, Restaurator und Denkmalpfleger Friedrich Lucanus übernommen. Der Ballenstedter Zeichenlehrer Carl Jordan zeichnete das Innere des Freundschaftstempels sowie eine Außenansicht des Hauses als Vorlagen für zwei Illustrationen zu einem Bericht über die Eröffnung des Gleimhauses als Museum 1862 in der "Illustrierten Zeitung". Die Porträts auf der Zeichnung sind fast alle kenntlich wiedergegeben.